

PVC-beschichtete Gewebe werden in der textilen Architektur bevorzugt eingesetzt. Ein besonderes Beispiel ist die weltweit erste aufblasbare Konzerthalle Ark Nova aus auberginefarbenen Membranen. Sie gastierte nach dem verheerenden Erdbeben, das Japan im Jahr 2011 mit voller Wucht getroffen hatte, mehrere Jahre lang in den verwüsteten Regionen. Mit dem Ziel, den traumatisierten Menschen durch Musikkonzerte ein wenig Hoffnung und Freude in ihr Leben zurückzubringen. Jetzt kam die außergewöhnliche Konzerthalle in ihre ideelle Geburtsstadt Luzern.
Die Ark Nova-Halle aus sechs Millimeter starkem PVC-beschichtetem Polyestergewebe ist 36 Meter lang. Aus der Vogelperspektive erinnert die weiche Gebäudehülle mit ihrer Einstülpung in der Mitte an einen überdimensionalen Donut. Im Inneren erwartet die Gäste ein in Aubergine und Pink getauchter organischer Konzertsaal. Mit einer Innenraumhöhe von fast 18 Metern bot er in Luzern den außergewöhnlichen Rahmen für 35 Kurzkonzerte unterschiedlicher Musikstile.
Die Idee zu diesem Herzensprojekt kam vom Intendanten des Lucerne Festival für klassische Musik, Michael Haefliger, und dem Konzertagenten Masahide Kajimoto. Die Gestaltung übernahmen der international renommierte Künstler Sir Anish Kapoor sowie der inzwischen verstorbene Architekt und Pritzker-Preisträger Arata Isozaki. Kapoor ist bekannt für seine überdimensionalen Aufblasskulpturen aus PVC-beschichtetem Gewebe. Dazu gehört auch seine Membranskulptur „Leviathan“ im Pariser Grand Palais, die im Rahmen der Monumenta 2011 von außen und innen besichtigt werden konnte.