Metallkassettendecken lassen sich durch den Einsatz von Kapillarrohrmatten vollständig thermisch aktivieren und als Heiz-Kühldecken nutzen. Die thermische Aktivierung ist unabhängig von Form und Größe der Metallkassetten möglich.
Im Neubau von Büroetagen sind Metallkassetten ein gängiges Deckensystem. Sie ermöglichen vielfältige Gestaltungsoptionen hinsichtlich Form, Farbe und Oberfläche. Durch den Einsatz von Akustikvlies und verschiedenen Lochmustern kann zusätzlich eine akustische Wirkung erzielt werden.
Das häufig verwendete Stahlblech weist gute wärmeleitende Eigenschaften auf, wodurch hohe Heiz- und Kühlleistungen erreicht werden können. Falls die Leistung nicht ausreicht, kann der konvektive Anteil der Wärmeübertragung beispielsweise durch die Zufuhr von Frischluft über Deckendrallauslässe erhöht werden.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Wartungsfreundlichkeit: Einzelne Kassettenteile lassen sich abklappen und ermöglichen so den Zugang zum Heiz-Kühlsystem auch nach der Inbetriebnahme.
Auch Kassetten mit besonderen Formen und Abmessungen können mit Kapillarrohrmatten oder Kupferrohrmäandern ausgestattet werden. Die Metallkassetten werden extern bezogen, im Werk mit den entsprechenden Komponenten bestückt, gekennzeichnet und termingerecht zur Baustelle geliefert.
Für eine einwandfreie Installation muss ein inhaltlich vollständiger Deckenspiegel mit allen gewünschten Deckeneinbauten vorliegen. Die Einbauten müssen bei der Anordnung der Metallkassetten berücksichtigt werden.
Wassergeführte Rohrsysteme
In die Metallkassetten oder Segel werden Kapillarrohrmatten oder Kupferrohrmäander integriert. Diese Rohrsysteme führen temperiertes Wasser – je nach Bedarf warm oder kalt – durch die Fläche.
Wärmeübertragung über die Metallfläche
Die Wärme oder Kälte wird über die Metalloberfläche gleichmäßig in den Raum abgegeben. Metall eignet sich besonders gut für die Wärmeleitung und sorgt für eine schnelle Reaktionszeit.
Integration in Deckensysteme
Die Rohrsysteme werden in die Deckenelemente eingebracht. Die Module bleiben dabei vollständig hinter der sichtbaren Oberfläche verborgen und beeinträchtigen die Gestaltung nicht.
Kombinierter Heiz- und Kühlbetrieb
Das System kann sowohl zur Raumheizung im Winter als auch zur Kühlung im Sommer eingesetzt werden – ohne Zugluft, Geräusche oder sichtbare Technik.
Die passgenau angefertigten Kapillarrohrmatten werden in die angelieferten Metallkassetten eingeklebt und mit einer Etikettierung gemäß der Positionierung im Deckenspiegel versehen. Auf der Baustelle werden die Matten über flexible Schläuche hydraulisch in Reihe geschaltet und mit Vor- und Rücklauf verbunden.
Die Kapillarrohrmatten sind in drei Varianten verfügbar: Kapillarrohrmatten Typ K.G10, Typ K.U10 und Typ K.UM10
Kapillarrohrmatten Typ K.G10, Typ K.U10 und Typ K.UM10.

Kapillarrohrmatten Typ K.G10

Kapillarrohrmatten Typ K.U10

Kapillarrohrmatte Typ K.UM10
Kapillarrohrmatte | Typ K.G10 | Typ K.U10 | Typ K.UM10 |
Material | Polypropylen Random-Copolymerisat Typ 3, DIN 8078 | ||
ø Sammelrohr | 20 x 2 mm | ||
ø Kapillarrohr | 3,35 x 0,5 mm | ||
Kapillarrohrabstand (A) | 10 mm | ||
Länge (L) | 750 - 6000 mm (in Schritten von 10 cm) | 600 - 2000 mm (in Schritten von 10 cm) | |
Breite (B) | 170 - 1200 mm (in Schritten von 10 mm) | 160 - 1200 mm (in Schritten von 10 mm) | |
Masse gefüllt | 824 g/m2 (ohne Sammler) | 824 g/m2 (ohne Sammler) | |
Austauschfläche | 1,067 m2/m2 | 1,067 m2/m2 | |
Wasserinhalt | 0,39 l/m2 | 0,39 l/m2 | |
Kühlleistung | 83 W/m2 | 83 W/m2 | |
zul. Heizwassertemperatur | 60°C | 60°C | |
Betriebsdruck | 4 bar | 4 bar | |
Anschluss mit Steck-/ Schnellkupplungen | 00, ohne Anschlüsse | 11, Anschlüsse mittig | 11, Anschlüsse außen |
Auch die Kupferrohrmäander werden projektspezifisch in den Längen und Breiten der Metallkassetten gefertigt. Der Rohrabstand kann je nach benötigter Heiz-Kühlleistung zwischen 45 und 120 mm gewählt werden. Verarbeitet wird vorzugsweise ein Kupferrohr mit 10 mm Durchmesser. Das Kupferrohr wird in Wärmeleitprofile aus Aluminium eingeklemmt und dann in die Metallkassette eingeklebt. Aufgrund der besonderen Optik des Kupferrohrs werden hierfür auch gerne blickoffene Kassetten aus Streckmetall verwendet. Verbindungen zwischen den Kassetten, Vor- und Rücklauf sowie sonstige Technik wird im Deckenhohlraum versteckt.
Der Kupferrohrmäander C.M10.65 ist mit einem breiten Wärmeleitprofil ausgestattet, das eine effiziente Wärmeübertragung sowie eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf der zu temperierenden Fläche ermöglicht. Die Elemente werden zur thermischen Aktivierung von Metallkassettendecken und abgehängten Gipskartondecken eingesetzt.
Material | Kupferrohr Cu-DHP nach EN 12449 weich R220 |
ø Kühlrohr | 10 x 0,6 mm |
Breite Wärmeleitprofil | 65 mm |
Kühlrohrabstand (A) | 80 mm |
Länge (L) | 580 - 2.200 mm (in Schritten von 10 mm), auch längere Mäander sind auf Anfrage möglich |
Anzahl der Stäbe | minimal 2 Stück - maximal 12 Stück |
Masse gefüllt | 6,11 kg/m2 |
Wasserinhalt | 0,669 l/m2 |
Kühlleistung | 80 W/m2 |
Betriebsdruck | 4 bar |
Anschlusstechnik | Kapillarrohrmatten Metallkassettendecke mit Kupferrohrmäander
Um besondere Raumhöhen zur Geltung zu bringen und dennoch eine ausreichende Temperierung zu gewährleisten, werden von Architekten häufig abgehängte Deckensegel vorgesehen. In der Art und Weise der Bestückung unterscheiden sich die Deckensegel nicht von Standard-Metallkassetten. Auch hier können Kapillarrohrmatten oder Kupferrohrmäander eingesetzt werden.
Aufgrund der weitgehend ungehinderten Luftzirkulation können Deckensegel im Vergleich zu geschlossenen Metallkassettendecken nochmal höhere Heiz-Kühlleistungen erreichen. Durch die gezielte Nutzung der Zwischenräume zwischen den Deckensegeln können z.B. mit Trennwänden, Vorhängen und Lichteinbauten separierte Workspaces räumlich definiert werden.
Anschlusstechnik | Kapillarrohrmatten Metallkassettendecke mit Kupferrohrmäander