Die 19. Architekturbiennale von Venedig steht unter dem Eindruck einer globalen tektonischen Verschiebung – ökologisch, kulturell, materiell. Inmitten dieser Neuausrichtung von Baukultur positioniert sich der Pavillon des Königreichs Bahrain als radikales Manifest für Klima-adaptive Architektur.
Konzipiert von Andrea Faraguna, einer der markantesten Stimmen im gegenwärtigen Architekturdiskurs, setzt der Pavillon nicht auf gestische Großform, sondern auf materialbasierte Intelligenz: Materialien, die mit der Umwelt arbeiten, nicht gegen sie. Und Strukturen, die am Ende ihrer Nutzung nicht zur Belastung werden, sondern Ressource bleiben.
Im Zentrum dieser kuratorischen Geste steht ein konstruktives Novum – die Verwendung von Urban Mining Bodenplatten aus GLAPOR Schaumglas als tragende Struktur.
Das bayerische Unternehmen GLAPOR ist in diesem Kontext nicht nur technischer Zulieferer, sondern konzeptueller Partner. Der Einsatz von rezykliertem Schaumglas als tragendes Bodenelement stellt eine Zäsur dar: Erstmals wird ein Produkt, das bislang primär als Dämmmaterial wahrgenommen wurde, zur zentralen baustrukturellen und ästhetischen Referenz im Rahmen einer Biennale-Installation.
Die Struktur basiert auf modularen, hoch druckfesten Elementen aus 100 % Recyclingglas – zementfrei, nicht brennbar, rückbaubar – eingebettet in eine narrative Geologie aus klimapoetischem Kontext.
Der Pavillon HeatWave wird so zur Metapher für eine Baukultur, die nicht länger nur errichtet, sondern reflektiert: auf Ressourcenströme, Rückführung, zyklisches Denken.
Im Dialog mit Shaikh Khalifa bin Ahmed bin Abdullah Al Khalifa, Präsident der Bahrain Authority for Culture and Antiquities, entstand eine kulturübergreifende Allianz – getragen von der Überzeugung, dass Material nicht nur Mittel, sondern Haltung ist.
„Der Austausch mit den Repräsentanten des Königshauses von Bahrain war nicht nur eine Ehre, sondern voller Energie und Motivation für die Etablierung nachhaltiger Baukonstruktionen und moderner Ansätze für bessere Klimalösungen, insbesondere in der Architektur“, so Walter Frank, CEO von GLAPOR.
Für GLAPOR markiert die Teilnahme an der Biennale nicht nur ein symbolisches Debüt im internationalen Architekturdiskurs, sondern auch eine inhaltliche Positionierung: Die Transformation der Bauindustrie beginnt mit der Transformation ihrer Materialien.
Die Biennale 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass es in einer überhitzten Welt nicht reicht, neu zu entwerfen – es muss auch neu gedacht, neu geschichtet, neu verbunden werden.