Ein Hingucker: Eine außergewöhnliche Villa in Köln-Rodenkirchen aus akzentuierten Teilkuben; keine einfache, weiße Standard-Putzfassade, sondern Kupfer-Schindeln auf Teilflächen zur eleganten Wirkung. Nichts soll den flächigen Eindruck stören – noch nicht einmal ein Fallrohr. Diese liegen deshalb hinter der Fassade, im Dämmsystem.
Ein Solitär als Kontrapunkt zum 08/15: Der Neubau in Rodenkirchen zeigt sofort, dass der Bauherr offen und frei von Standards denkt.
Optisch steht ein hoher, kupferverkleideter Kubus in einem etwas niedriger gehaltenen, hell verputzten Würfel. Zur Straße und zu den Seiten zeigt sich das Bauwerk weitgehend geschlossen.
Zum Garten zeigt es große verglaste Flächen – sowie einen ausgesparten Würfel in der Gebäudeecke, der so Platz für eine geschützte Terrasse schafft. Die schicke Putzfassade bildet so den Rahmen für die glänzenden Kupfer-Schindeln (KME).


Ganz anders als für das Gesamtbauwerk galt für die Entwässerung von Flachdach und Dachterrassen der Leitspruch: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“. Die attraktive Fassade sollte so wenig wie möglich in ihrer Homogenität unterbrochen werden, also auch nicht durch Fallrohre.
Die Lösung: Die Entwässerung liegt in der Dämmebene. Für das Gebäude sind nur zwei Entwässerungspunkte auf dem Flachdach notwendig, die über eine Kaskaden-Anordnung auch die Dachterrassen entwässern. Die Fallleitungen liegen hinter der Fassade. Die einzigen sichtbaren Elemente sind zwei „Wuppertaler Blenden“ und zwei Notausläufe knapp über dem Boden. Die Blenden sind zur Belüftung der Fallleitungen notwendig. Sie sind im Farbton der Fassade gehalten und fallen so kaum auf. Die Notausläufe entwässern normkonform auf die Freifläche, stören aber ebenso kaum den Gesamteindruck der Fassade: Dieses Rohr ist besonders schmal (DN 50) und ragt etwa 25 Zentimeter über dem Boden aus der Wand.
Selbst die Abläufe auf den Dachterrassen liegen verborgen unter dem Plattenbelag. Nur die Abläufe auf dem Flachdach sind konventionell montiert. Damit die Entwässerung zuverlässig und langlebig funktioniert, fiel die Wahl auf den Werkstoff Stahl mit Systemen von Loro. Es galt zudem, mit relativ schmalen Rohren eine hohe Ablaufleistung zu erreichen. Dafür kam ein System mit drückender Freispiegelentwässerung zum Einsatz. So genügen Rohre mit 100 Millimeter Durchmesser (DN 100) für die Haupt- und Not-Entwässerung.
Einfamilienhaus, Köln-Rodenkirchen
Architekt: | Vidale Schnitzler Architekten, Köln |
Projektentwicklung/Bauleitung: | ABSOLUT Projektentwicklung GmbH, Köln, Architektin Jennifer Meiners |
Fachhandwerker: | Nebeler Bedachungen GmbH, Daun, Stefan Nebeler |
Entwässerung: | Loro, Bad Gandersheim, Beratung: Stefan Kruska |
Kupferfassade: | KME (Tecu Classic coated), Osnabrück, Beratung: Klempnermeister Michael Giebler |