Das „Bildungshaus NeckarPark“ in Bad Cannstatt ist eines der größten und innovativsten Schulbauprojekte der Landeshauptstadt Stuttgart. Es vereint vier Nutzungen für lebenslanges Lernen und ist zugleich das erste öffentliche Gebäude der Gebäudeklasse 5 in Holzbetonverbundbauweise in Stuttgart. Umlaufende Fluchtbalkone über alle Geschosse, an die eine Fassadenbegrünung mit Pflanztrögen angeschlossen ist, verleihen dem Bildungshaus sein markantes Äußeres.
Zentraler Baustein des neuen Wohn- und Gewerbegebiets „NeckarPark“ auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal in Bad-Cannstatt ist das „Bildungshaus NeckarPark“: ein Schul- und Bildungsstandort mit einer Ganztagsgrundschule, einer Kindertagesstätte, einer Mehrzweck-Sporthalle sowie dem neuen Mittelzentrum Bad Cannstatt der Volkshochschule (VHS).
Das „Bildungshaus NeckarPark“ besteht aus drei U-förmig angeordneten Baukörpern. Zur standsicheren Ausführung errichteten die Planer die erdberührten Gründungsbauteile, die Untergeschosse und Tiefgarage sowie die Wände der Sporthalle und die Erschließungskerne in beiden Hauptbaukörpern in konventioneller Stahlbetonbauweise. Alle darüberliegenden Geschosse konstruierten die Ingenieure in Holzhybridbauweise. Im Vergleich zur Stahlbetonbauweise konnte das Gewicht der Baukörper so um rund die Hälfte reduziert werden.
Das Lerncluster-Konzept und die enge Verzahnung der Ganztagsgrundschule mit Kita forderte von den Architekten ein Raumkonzept, in dem die inneren Module flexibel und frei ausgestaltet werden können. Die Flucht- und Rettungswege verlagerten die Planer daher auf umlaufende Balkone mit außenliegenden Fluchttreppen über alle Geschosse.
Der sichere Balkonanschluss an die Holz-Beton-Verbunddecke stellte die Planer beim Bildungshaus aufgrund des Gewichts der Pflanztröge und der Windlast vor eine spezielle Aufgabe. Bei der Befestigung und Lastabtragung der Auskragungen setzten die Planer daher auf verschiedene Typen des tragenden Wärmedämmelements Schöck Isokorb.
Die konstruktive Herausforderung der zuverlässigen Befestigung und Lastabtragung beim Bildungshaus lösten die Planer, indem sie die Zuglasten, die aus dem tragenden Wärmedämmelement kommen, zunächst in die 10 Zentimeter dünne Aufbetonschicht einleiten. Von dort wird die Last über Schrägschrauben in die 20 Zentimeter dicken Holzplatten eingeleitet.
Die verschiedenen Herausforderungen dieses Projekts gelangen durch eine detaillierte Planung im Vorfeld und eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.