Mit einem vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystem (StoVentec C) mit einer robusten Oberfläche aus Klinkersteinen ertüchtigen müller.architekten einen großen Schulbau gleich mehrfach: Die Energieeffizienz wird gesteigert, die Bausubstanz geschützt und die Langlebigkeit sowie Strapazierfähigkeit der Fassade gesteigert.
Das Technische Schulzentrum in Heilbronn umfasst die Wilhelm-Maybach- sowie die Johann-Jakob-Widmann-Schule. Sein Campus besteht aus dem Bau der ehemaligen Gewerbeschule aus dem 1955 und mehreren baulichen Erweiterungen aus dem Zeitraum 1977 bis 1983, darunter der sogenannte C-Bau, ein drei- bis viergeschossiger langgestreckter Gebäuderiegel mit ursprünglich einer Metall- und drei Putzfassaden. Der Stahlbetonbau orientiert sich von Nord nach Süd. Die Klassen- und Lehrerzimmer liegen auf der Ostseite, im Westen finden sich die Erschließungsflure.
Weder die Fassade noch die Fenster entsprachen heutigen Wärme- und Schallschutzanforderungen. Darum investierten Kommune und Land seit 2021 insgesamt 6,75 Millionen Euro in die Sanierung des größten Einzelgebäudes im Besitz der Stadt Heilbronn. Zur energetischen Ertüchtigung kamen noch eine Modernisierung der EDV-Infrastruktur und eine Verbesserung des Brandschutzes. Mit der Umsetzung der Maßnahmen wurden müller.architekten, Heilbronn, beauftragt.
Bei der Modernisierung der Fassade mit etwa 140 Metern Länge und rund 3.000 m² Fläche kam auf allen vier Seiten des Gebäudes ein vorgehängtes, hinterlüftetes Fassadensystem (StoVentec C) mit einer robusten, langlebigen Oberfläche aus Klinkersteinen zum Einsatz.
Die darunter liegende 20 cm dicke Dämmung aus Mineralwolle sorgt künftig gemeinsam mit den 350 neuen dreifach verglasten Fenstern für eine voraussichtliche Halbierung der bisherigen Heizkosten und eine Minderung der CO2-Emissionen um 50 bis 75 Tonnen jährlich – hochwillkommene Zahlen in einer Stadt, die sich vorgenommen hat, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden.
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) besteht aus Unterkonstruktion, Dämmung und Bekleidung. Durch den Hinterlüftungsraum zwischen Dämmung und Bekleidung wird Feuchtigkeit aus der Wand mit der aufsteigenden Luft abgeführt. Das Luftpolster trägt zudem zu einem verbesserten Schallschutz bei.
Das bauaufsichtlich zugelassene (Z-10.3-700) vorgehängte hinterlüftete Fassadensystem StoVentec C mit harten Belägen verfügt dank einer eigenen Edelstahl-/Aluminium-Unterkonstruktion über einen extrem niedrigen Wärmebrückenkoeffizienten (∆UWB 0,010 W/(m2K)). Die für die Bekleidung gewählten grau-braunen Klinkerriemchen aus dem StoBrick-Sortiment sind schlanker (14 mm) und leichter als klassische Vormauerziegel. Da das vorhandene Tragwerk nur geringe Lasten aufnehmen konnte, verschaffte das reduzierte Gewicht den Planern statisch Spielraum. Dazu kommt, dass aufgrund der geringeren Dimensionierung weniger Kohlendioxid im Herstellungsprozess (A1 – A3) freigesetzt wird.
Bauherr | Stadt Heilbronn |
Architekt | müller.architekten.PartGmbB |
Standort | Sichererstraße 17, 74076 Heilbronn |
Sto-Kompetenzen | Vorgehängtes hinterlüftetes Fassadensystem (StoVentec C) mit Klinkerriemchen (StoBrick) |
Fachhandwerker | Halter GmbH, Heilbronn |