1907 I 2013 das AllesZimmer . Leidenschaft neu interpretiert


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2014 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Sonstige Wohnungsbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

07.2025

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Wohnfläche
900 m²
Grundstücksgröße
1.000 m²
Grundstücksgröße
7.700 m²

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

OBJEKTBESCHREIBUNG 
1907-1908 wurden die Räumlichkeiten von Schloss Lauterbach von dem belgischen Künstler-Architekten Henry van de Velde im Sinne des Jugendstils gestaltet. Derzeit werden die Repräsentationsräume nach und nach in den damaligen Zustand zurückversetzt. Gleichzeitig wird in der historischen « Wohlfühl-Baustelle », zwischen Fragmenten vergangener Zeiten, ein modernes Leben geführt.

In einer ausführlichen Analyse der räumlichen Gegebenheiten setzten wir uns mit den innenarchitektonischen Besonderheiten Van de Veldes auseinander, die Perfektion und Funktionalität in Gesamtheitlichkeit bis heute vereinen. Anschliessend bot sich für uns die einmalige Gelegenheit im Schloss planerisch als auch handwerklich aktiv zu werden. Mit dem erworbenen Wissen machten wir es uns zur Aufgabe eine Verbindung zwischen alt und neu zu schaffen: Wie kann man also im Duktus von Henry van de Velde heute entwerfen? Was ist eine moderne Interpretation seiner komplexen und gesamtheitlichen Arbeit?

Unsere Baustelle ist ein Eckzimmer im 2. Geschoss des Schlosses und erreichbar über einen Salon sowie den Hauptflur. Die urprüngliche Nutzung ist nicht überliefert und Spuren der Gestaltung Van de Veldes sind nicht vorhanden. Somit lag es an uns Funktion und Nutzung zu definieren.

Basierend auf den Gestaltungsprinzipien Dynamik, Funktionalität und Gesamtheitlichkeit entstand die Idee der Aufbrechung des allgemeinüblichen Verständnisses von Raumstruktur (rechte Winkel etc.).
Von der Gesamtheitlichkeit zur Gesamtfunktion: wir komprimieren die Bereiche eines kompletten Gebäudes in einem sogenannten « Alles-Raum » durch aneinandergereihte bündig schliessende Bändern.
Diese repräsentieren in Ausschnitten verschiedene Räume, wie Arbeitszimmer, Bibliothek, Ruheraum, sowie kreative Installationen.
Aktuell in der Umsetzung befindet sich der erste Raumabschnitt entlang der salonseitigen Tür.
Dieser greift die Funktion der Bibliothek auf und wird begrenzt durch eine befensterte Aussenwand sowie der Sichtlinie ab dem Türrahmen zum Nachbarsalon. Die Breite des Streifens beträgt etwa 1,20m. Die Länge zum gegenüberliegenden Wandvorsprung (der den Schlossturm trägt) beläuft sich auf 5m.
Aufgrund des Materialsponsorings von Herstellern aus den Bereichen Textil, Gipskarton und Linoleum setzten wir unseren Schwerpunkt auf die Verwendung der entsprechenden Baustoffe.

Ein wesentliches Gestaltungselement Van de Veldes stellt die Hohlkehle dar, durch die die Raumbegrenzungen Boden, Wand und Decke ineinanderfliessen und dem Raum eine charakteristische Dynamik verleihen.
Auf den Wandvorsprung aufgesattelt entsteht durch die Hohlkehlenkonstruktion und die Trockenbauverkofferung ein Zwischenraum, in dem wir ganz à la Van de Velde folgende Funktionen integrieren (von links nach rechts mit Blick Richtung Osten):

Bücherregal: Rückwand ist Träger für das ursprüngliche, wieder aufgewertete Linoleum als letztes vorhandes Relikt des ursprünglichen Raumes. Unten : herausziehbarer Hocker, um die oberen Regalböden zu erreichen. Material Eiche.

Stoffpaneele: Unterkonstruktion als Stauraum für Elektronik (Kabelführungen, Vorschaltregräte für LED-Bänder). Herausnehmbar, um Reparaturen zu ermöglichen. Aufbrechung der Flächen durch die Bespannung mit unterschiedlichen Stoffen. Haptik, Auswahl von Struktur und Farbe entsprechend dem Farbkonzept des Schlosses.

Umlaufende Schattenfuge : Verbindung der Seiten, die den Raumvorsprung umgeben. Ergeben sich aus den Schattenfugen zwischen den Textilplatten und den Tablaren des anschliessenden Regals.

Unterzug: Akzentlicht mittels Coronna-Effekt in der abgehängten Decke, Betonung der Aussenwand. Trifft im rechten Winkel auf die Spiegel.

Bodenbelag : Linoleum (in Anlehnung an historische Bodenbeläge), unter den Spiegeln angesetzt zieht sich rückkehrend bis über die Hohlkehle hinauf und schliesst bündig an der Schattenfuge in der Wandstruktur das Band.

Salonseitige Wand: Spiegel zur optischen Verlängerung des Raumes, Pendant zu Textilplatten durch Wiederaufgreifen des Themas der Schattenfugen. Aus der Reflektion der Raumstruktur ergibt sich somit ein in sich geschlossenes Band.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Wir befinden uns im Moment in der Umsetzungsphase, Stand der Fotografien ist der 30.11.2013.

VERBAUTE PRODUKTE

Linoleum
DLW Linoleum

Trockenbauplatten


Textil-Bespannungen

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

DLW Armstrong

Stuttgarterstr. 75

74321 Bietigheim-Bissingen


Bauleistung: Trockenbau

Knauf Gips KG

Am Bahnhof 7

97346 Iphofen


Bauherr

Bueroplasz

Am Schloss 9

08459 Neukirchen/ OT Lauterbach


Sonstige

Kvadrat GmbH

Luise-Ullrich-Strasse 20

80636 München

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