Der Feldhof wurde bis 2008 als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Seit Beginn des Jahres 2011 stand der Hof leer. Ein nachfolgender Pächter für die Weiterführung einer landwirtschaftlichen Nutzung der Anlage konnte nicht gefunden werden. Der bauliche Zustand war in weiten Teilen desolat. In immer kürzeren Abständen war der Hof Vandalismusübergriffen ausgesetzt.
Aufgrund des "übergeordneten Interesses der Allgemeinheit" an dem Erhalt des Feldhofs als "kulturlandschaftsprägendem Element" wurde einer Umwidmung seitens der Stadt Frechen unter Bezugnahme auf den Paragraphen 35 des Bundesbaugesetzes unter strengen Umweltauflagen grundsätzlich zugestimmt.
In Abstimmungen mit den beteiligten Behörden wurde diese prinzipielle Zustimmung in intensiver und kooperativer Zusammenarbeit bis ins Detail weiterentwickelt und realisiert.
Dabei wurde großer Wert auf die Landschaftsverträglichkeit, die Einbindung der Gesamtanlage in die Umgebung und den respektvollen Umgang mit dem Boden- und Baudenkmal gelegt. Die Baustelle wurde archäologisch betreut.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen und unterschiedlich geschädigten Bestandskonstruktionen und den energetischen und konservatorischen Anforderungen wurde es erforderlich, für jedes Haus ein technisch-konstruktiv und damit auch ein räumlich-gestalterisch eigenständiges Umbaukonzept zu entwickeln.
Mal mußte die bestehende Außenhülle durch eine neue Bekleidung geschützt werden, ein anderes Mal die Ziegelfassade sichtbar erhalten und darum von innen gedämmt werden; in den Neubau, der so leicht sein mußte, daß er in dem sumpfigen Gelände ausreichend sicher gegründet werden konnte, mußte eine vorhandene Fachwerkkonstruktion eingebaut werden; und last but not least, galt es, eine große, stark beschädigte Scheunenkonstruktion als Hülle für neues Leben herzurichten ohne den Charakter des Gebäudes zu beschädigen.
Die Reaktivierung des Feldhofes kann damit als exemplarisches Beispiel für das Zusammenwirken sehr unterschiedlicher Umgangsweisen mit Bausubstanz begriffen werden. Es ging um das Erfassen und Erforschen des jeweiligen vorhandenen räumlichen Potentials und dessen Überführung in funktional, ästhetisch und technisch zeitgemäße Räume.
Trotz dieser differenzierten Anforderungen an die Einzelhäuser galt es, den Feldhof als Ensemble zu bewahren und den Zusammenhalt der Anlage zu stärken. Die Beschränkung auf wenige Materialien, deren aufeinander abgestimmte Farbigkeit und einige übergreifend wirksame Details, beispielsweise die scharfkantigen Abschlüsse der Dach- und Giebelflächen, tragen dazu bei.