Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Flächen für informelle Sportarten entwickelte das Referat für Bildung und Sport gemeinsam mit künftigen Nutzer*innen ein detailliertes Bedarfsprogramm. Dieses bildete die planerische Grundlage und wurde im partizipativen Prozess weitergeschärft. Ziel war es, eine wetterunabhängige Infrastruktur zu schaffen, die zugleich als inklusiver Ort der Begegnung funktioniert. Alle Bereiche sind barrierefrei gestaltet, auch für Wheelchair Skating.
Ein zweiter Bauabschnitt in Holzhybridbauweise – mit Parkour-Anlage, Skate-Bowl, Dirtbike-Jump-Line und Café – wurde mitgedacht. Die bauliche Erweiterung ist im laufenden Betrieb realisierbar.
Mit der Entscheidung für die ehemalige Eggenfabrik wurde bewusst ein denkmalgeschütztes, architektonisch prägnantes Bestandsgebäude reaktiviert. Durch den schonenden Umgang mit der vorhandenen Struktur konnte ein Großteil der Bausubstanz – und das darin gebundene CO₂ – erhalten werden. Aus statischen Gründen wurde lediglich das Dach durch eine Holzkassettendecke ersetzt.
Die charakteristischen Giebelfassaden und die filigrane Stahlkonstruktion prägen weiterhin den Raumeindruck. Ergänzt wurde das Gebäude durch eine Galerieebene, die als Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche dient. Das Lüftungskonzept nutzt Volumen und Höhe für eine natürliche Belüftung, wodurch auf aufwendige Anlagentechnik verzichtet werden konnte.
Die Halle wurde thermisch saniert, mit PV-Glas ausgestattet, an die Fernwärme angeschlossen und städtebaulich durch einen gestalteten Vorbereich geöffnet. Mobile Container für dienende Funktionen können im zweiten Bauabschnitt flexibel versetzt werden.
Mit der Actionsporthalle entsteht ein Ort, der weit mehr ist als eine reine Sportstätte: Er steht für Austausch, Inklusion und zeigt exemplarisch, wie sich Nachhaltigkeit, Denkmalschutz und Actionsport nicht nur vereinbaren lassen, sondern sich in besonderer Weise gegenseitig stärken können.