berühmter Architekten zeigten, wie wir künftig bauen und wohnen können. Teile der Weißenhofsiedlung wurden im Krieg zerstört und wiederaufgebaut – bis auf ein Grundstück im Bruckmannweg, das seit 1945 brach liegt. Hier entsteht nun − für die Dauer von drei Jahren − ein neues zukunftsweisendes Gebäude, das aufzeigt, wie innovative Materialien, Konstruktionen und Technologien unsere gebaute Umwelt nachhaltig verbessern können.
Das Forschungsprojekt – nach seinem Standort im Bruckmannweg 10 kurz „B10" genannt – ist das erste Aktivhaus der Welt. Dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer selbstlernenden Gebäudesteuerung erzeugt es
das Doppelte seines Energiebedarfs selbst. Und zwar aus nachhaltigen Quellen. Mit dem gewonnenen Überschuss werden zwei Elektroautos und das unter Denkmalschutz stehende Haus des Architekten Le Corbusier (seit 2006 Heimat des Weißenhofmuseums) versorgt. Nach Abschluss des Forschungsprojekts wird das Gebäude vollständig zurückgebaut, anderswo wieder aufgebaut oder zu 100 % rezykliert. Das Grundstück wird der Stadt Stuttgart anschließend wieder im ursprünglichen Zustand zurückgegeben.
B10 ist Bestandteil des von der Bundesregierung geförderten Forschungsprojekts „Schaufenster Elektromobilität". Während der gesamten Projektlaufzeit werden Energieerzeugung und Energieverbrauch sowie eine Vielzahl weiterer für die Gebäudeforschung hochrelevanter Daten kontinuierlich gemessen und an der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet.
Bauherr des Projekts ist eine Projektgesellschaft des gemeinnützigen Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V. (SIS). Die Planung des Gebäudes erfolgte kostenfrei durch das Büro von Werner Sobek. Die Errichtung des Gebäudes erfolgte – ebenfalls kostenfrei – durch die SchwörerHaus KG aus Hohenstein. Zahlreiche weitere Unternehmen unterstützen das Projekt, z.B. die Daimler AG durch die Bereitstellung von zwei Elektro-Smarts.