Die bestehende Halle aus Backstein wurde komplett mit einer energetisch hocheffizienten Holzfassade umkleidet. Eine vertikale Balkenstruktur bildet die äussere Schicht. Die Balken sind dreidimensional profiliert und verleihen so der Fassade gerade in der Perspektive eine subtile Dynamik.
Konzept / Innen, Herres & Pape Architekten PartGmbB
Im Inneren bleiben die Ziegelwände und die historischen Dachbinder sichtbar. Um einerseits den eindrucksvollen Hallenraum erfahrbar zu lassen, andererseits ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, nehmen drei Raumboxen aus Holz und Glas die Funktionsräume des Büros auf und bieten Rückzugsmöglichkeiten an.
Konstruktion
Die Halle besteht nun aus drei Schichten, wobei die beiden neuen aus Holz gefertigt sind. Die Raumboxen innen sind selbsttragende Konstruktionen auf Ständerwerk aus Douglasie. Die Backsteinwände der alten Halle tragen das historische Dachtragwerk. Die Holzfassade und die neue Dachdämmung schliesslich tragen sich in großen Teilen selbst und bilden die neue Hülle des Gebäudes.
Besonderheiten
Wie kann man ein angemessenes Arbeitsumfeld für ein Holzbau-Ingenieurbüro in einer eindrucksvollen Halle aus Backstein schaffen? Gerade aus der Kombination des massiven Bestandes mit den neuen, hölzernen Komponenten entsteht die Wirkung des Entwurfes.
Thema Holz im Projekt
Die Fassade spielt mit den verschiedenen Bedeutungen des Themas Holz. Einerseits wirkt sie, auch durch die dreidimensionale Wirkung, sehr zeitgenössisch. Andererseits bezieht sie sich klar auf historische, pragmatische Holzkonstruktionen von Zweckbauten aus der Erbauungszeit des Güterbahnhofs. Die hölzerne Hülle versteckt nicht ihre technische Funktion und ihre Neuheit, ordnet sich aber dennoch der bestehenden Kubatur und der historischen Bedeutung des Bestandes unter.
Die innen sichtbar belassenen rauhen Backsteinwände setzen die hölzernen Boxen in Szene. Deren Gestaltung ist eine bewusste Komposition aus verschiedenen Holzarten – von der Douglasie der Konstruktion, über Weißtanne, MDF, hölzerne Akustikelemente, Parkett aus Baubuche bis hin zu Holzfaserplatten als Akustikbekleidung – und bezieht sich auf die Materialien, mit denen die im Haus arbeitenden Ingenieurinnen und Ingenieure täglich umgehen. Das Holz als zentrales Gestaltungsmittel wirkt dabei immer im Dialog mit dem massiven Bestand.