Die Baugenossenschaft 9Bürger eG schafft mit ihrem neuen Wohnprojekt modernen, barrierefreien Wohnraum für Seniorinnen und Senioren. Das Konzept der Architekten BeL Sozietät für Architektur, gemeinsam mit Bernhardt & Leeser Architekten sowie Architekten BDA & Stadtplaner Patenschaft mbB umgesetzt, ermöglicht es den Bewohnern, sich im Alter räumlich zu verkleinern, ohne auf Selbstbestimmtheit zu verzichten. Für eine effiziente Bauweise kamen Redbloc-Ziegelfertigteile von Schlagmann Poroton zum Einsatz.
Gemeinsam statt einsam
Die Wohnanlage umfasst insgesamt 1.200 Quadratmeter und gliedert sich in 19 Wohneinheiten mit Flächen zwischen 40 und 78 Quadratmetern. Ergänzt werden diese durch einen großzügigen Gemeinschaftsbereich, eine Remise und einen begrünten Innenhof – Orte, die Begegnungen fördern und den Zusammenhalt der Genossenschaftsmitglieder stärken.
Das Wohnkonzept unterstützt ein selbstständiges Leben im Alter, bietet jedoch gleichzeitig die Sicherheit, dass Pflegeleistungen und Alltagshilfen bei Bedarf in unmittelbarer Nähe verfügbar sind.
Einladendes Vorstadtflair
Die straßenseitige Fassade leuchtet in hellem Mintgrün, während gelbe Fensterrahmen und -laibungen lebendige Akzente setzen. Rundfenster und bodentiefe Fenster mit französischen Balkonen öffnen den Blick ins Grüne.
Die Anlage gliedert sich in sieben kubische Einheiten, die versetzt zueinanderstehen und den Charakter städtischer Reihenhäuser aufnehmen. Dieses Fassadenspiel setzt sich auf der Innenseite der Anlage fort: Der Innenhof ist von der Straße aus nicht einsehbar und wirkt dennoch offen und einladend. Überdachte Laubengänge mit transparenten, netzartigen Geländern verbinden die Einheiten.
Rampen und Aufzüge gleichen sämtliche Barrieren aus. Eine außenliegende Wendeltreppe verbindet das Erdgeschoss zusätzlich mit den beiden Obergeschossen.
Genau wie auf der Außenseite ist auch die Innenseite der Fassade optisch segmentiert – hier durch schmale vertikale Betongliederungen. Blumenarrangements und Pflastersteine führen diese Strukturierung auf dem Boden optisch fort.
Den KfW-Effizienzhaus-Standard 55 erreicht das Gebäude mithilfe einer PV-Anlage und fünf Erdsonden, die unter der Remise in 25 m Tiefe liegen. So kommt die Anlage auf eine Energieunabhängigkeit von etwa 85%.
Schnell gebaut und individuell anpassbar
Dank der Schottenbauweise mit tragenden Querwänden lassen sich die Wohngrundrisse nach Fertigstellung flexibel und individuell anpassen – ein wesentlicher Vorteil für eine vielseitige Nutzung. Die Außenwände bestehen aus maßgenau vorgefertigten Redbloc-Ziegelfertigteilen des Typs POROTON®-S8® von Schlagmann in einer Stärke von 36,5 Zentimetern. Als Füllstoff kommt Perlit zum Einsatz. Für die Trennwände wurde der POROTON®-S-Pz® in 24 Zentimeter Wandstärke verwendet.
Ein großer Pluspunkt der Bauweise war die hohe Effizienz: Laut der Baugenossenschaft konnte durch den Einsatz der Redbloc-Elemente pro Geschoss eine Bauzeitersparnis von rund drei Wochen erzielt werden.
Auch die Materialwahl überzeugte in mehrfacher Hinsicht. Anders als Ziegel mit organischer Füllung bietet Perlit keinen Nährboden für Schimmel und bleibt bis zum Abbruch des Gebäudes formstabil. Darüber hinaus ermöglicht der durchgängig natürliche Wandaufbau eine sortenreine Wiederverwertung. Ausschlaggebend für die Entscheidung zur monolithischen Ziegelbauweise war schließlich auch ihre überzeugende Wärmedämmeigenschaft.