Altes Stahlwerk

Jahrelang empfing die verlassene Ruine „Stahlwerk“ viele Besucher: über Absperrungen kletterten sie und genossen diese coole Location! Die dichte Atmosphäre von verrostetem Stahl, Betonmauern, Graffitibildern und Farbspiel zog sie an; alle diejenigen, die einen Sinn für verfallene Industrieromantik haben. Als Fotomotiv, Kulisse für Modeaufnahmen oder geheimer Treffpunkt. Es galt einen Ort von Arbeit und schwitzenden Männern in ein Gebäude mit modernem Lifestyle zu verwandeln, Erinnerungen zu erhalten und dabei aktuelle Auflagen von Statik, Wärmeschutz und Baurecht umzusetzen.
In der Umgebung von Baumärkten und Tankstellen schafft es das eher klassisch entworfene Hotel im Stahlwerk ein eigenes Statement zu sein und eine eigene Kraft entfalten.

Die meisten Gebäude waren in ihrer Bausubstanz so schlecht, dass sie vor einem Jahr abgerissen werden mussten. Stehen geblieben ist die alte Putzerhalle, wo Arbeiter Stahlteile für Maschinen sandstrahlten und jetzt das Restaurant „1500 Grad“, -dem Schmelzpunkt von Stahl-, entstanden ist. Auch ein alter Stahlofen, ein Ungetüm aus verrostetem Stahl wurde erhalten. Altes und Neues wurde nicht unverbunden nebeneinander zu setzen, sondern auch in den neuen Bauteilen wurden die Elemente des klassischen Fabrikbaus übernommen.
Vor und Rücksprünge gliedern den Baukörper mit typisch rotem Verblendstein, Sprossen in den Fenstern, geneigte Dächer, außen an der Fassade befestigte und deutlich sichtbare Schornsteine für Kamin und Lüftung unterstreichen den Industrie Charakter des Gebäudes.
Im Innenbereich schauen abgeflexte Stahlteile aus sichtbar gelassenem Beton, Geländer sind aus robustem Stahl und in den öffentlichen Bereichen wie Rezeption, Restaurant und Bar, wurden die Böden mit einem Industrieanstrich versehen. Retrosteckdosen und Drehlichtschalter aus den 20ziger Jahren, Orange, Grün und Lila und eine besondere Lichtgestaltung geben dem Hotel die nötige Wärme und Wohlfühlatmosphäre.