Das Gebäude wurde neu gedacht und weitergebaut mit neuen Zwerchgiebeln und Verlängerung des Erkers ins OG.
Alle Kellerwände wurden im Pilgerschrittverfahren vollständig unterfangen, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Holzdecken waren wegen des Schwammbefalls ausgeschlossen; stattdessen kamen Leichtbetondecken mit schwimmendem Heizestrich zum Einsatz – leichter, tragfähig und kombinierbar mit den bestehenden Auflagern. Für den Anbau wurden Filigrandecken gewählt, um einen sicheren Feuchteschutz des Flachdachs zu erreichen.
Der Dachstuhl musste komplett erneuert werden. Mit neuen Zwerchgiebeln entstand ein großzügiger Dachraum ohne Schrägen, zusätzlich gedämmt mit Zellulose zur Verbesserung von Wärme-, Schall- und sommerlichem Hitzeschutz. Die gesamte Gebäudehülle erhielt eine mineralische Dämmung nach aktuellem KfW-Standard, wodurch die Kombination mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung möglich wurde.
Der zweigeschossige Anbau wurde in Holz-Hybridbauweise errichtet: Holzrahmenwände kombiniert mit tragenden Betonstützen und -decken. Damit konnten Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und eine flexible Grundrissgestaltung vereint werden.
Die Fassade erhielt einen feinen Kratzputz, Faschen und ein neues Dachgesims, das durch Licht- und Schattenspiele die historische Anmutung weiterführt. Im Inneren wurde die rote Terrazzotreppe aufgearbeitet, neue Stuckelemente ergänzt und die historische Substanz mit moderner Bauweise verknüpft.
So entstand in einem Jahr Bauzeit ein Haus, das Tradition und zeitgemäße Baukonstruktion verbindet – ein denkmalgeschütztes Gebäude, das nicht nur gesichert, sondern in seiner Qualität weitergebaut wurde.