Bei der Neuplanung einer Architekturfakultät spielen neben den Anforderungen des Bauherrn vor allem die eigenen Erfahrungen aus den Lehrjahren eine große Rolle für den Entwurf. Aus eigener Erfahrung wissen wir, mit welcher Verantwortung und Sorgfalt ein Gebäude geplant werden muss, in dem das Bauen und der dazugehörende Entwurfsprozess gelehrt wird. Ein Universitätsgebäude ist in erster Linie den Studenten gewidmet, und gerade für den Fach- bereich Architektur sind Studentische Arbeitsplätze ein extrem wichtiger Bestandteil, da hier unzählige Arbeitstage und sogar Nächte verbracht werden. Deshalb wird jedem Studieren- den in unserem Entwurf ein eigener Atelier-Arbeitsplatz in den obersten Geschossen mit der größtmöglichen räumlichen Qualität zur Verfügung gestellt. Das Umfeld in dem die Stu- dierenden arbeiten, soll sich inspirierend und lehrend auf deren Arbeitsprozess auswirken, weshalb nur eine „ehrliche“, klare Architektursprache für den Entwurf für uns in Frage kam: ein Skelettbau an dem Prinzipien der Architektur und Statik abgelesen werden können; er- richtet aus den Baumaterialien des 21. Jahrhunderts - Stahl, Glas und Beton. Des weiteren sollte gewährleistet werden, das jedes Institut bzw. jeder Fachbereich seine eigene Identität behält, dennoch Teil eines Gesamtgebäudes bleibt (Gedanke: „Alle unter einem Dach“). Deshalb be ndet sich jeder Lehrstuhl in einem ihm zugewiesenen „Block“ mit darüber- bzw. darunter angeordneten Studentischen Arbeitsplätzen. Auf diese Art und Weise ist eine enge Verknüpfung von Professoren und Mitarbeitern mit den Studierenden gegeben, ohne das diese sich räumlich zu sehr in die Quere kommen.