Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten scheinen eine Wiedervorlage, Neueinordnung und Sichtbarmachung der Geschichte der „Neuen Stadt Wulfen“ und ihrer Modellprojekte sinnvoll, wenn nicht gar überfällig. Was lernen wir vom Erfolg, aber auch vom Scheitern der Experimente dieser Zeit? Welche Relevanz haben diese Projekte für den aktuellen Diskurs? Das Programm „Auf Wiedersehen Utopia. Zurück in die Stadt der Zukunft“ lenkte den Blick auf diese Fragen und eröffnete die Möglichkeit, gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern über positive Zukunftserwartungen zu diskutieren. Durch die Wertschätzung und Neubewertung des baulichen Erbes entstanden skizzenhaft Perspektiven für eine neue, positive Wahrnehmung des Stadtteils. Neben dem gebauten materiellen Erbe war dabei auch das immaterielle Erbe in Form von Theorien, Konzepten und Utopien eine wertvolle Basis. Die Besonderheit des Projekts lag in der Verknüpfung einer baulichen Intervention mit einer intensiven Programmierung. Mitten in der Stadtteil Wulfen bauten dafür Studierende der TU Berlin einen Vermittlungspavillon. In Sichtweite zu den Modellprojekten Finnstadt und Habiflex diente der Experimentalbau eine Woche lang als Veranstaltungsort und als Ausgangspunkt für Expeditionen in die alte „Neue Stadt“.