Neben der Ausstellungsfläche für die Autos wünschte der Bauherr zudem eine kleine Werkstatt, zwei Verkäuferbüros, eine Bar, einen großen Besprechungsraum und einen Raum zum Zurückziehen. Erstere wurde aus funktionalen Gründen in der südwestlichen Ecke des Gebäudes, direkt gegenüber der Werkstatt des Altbaus angeordnet. Die anderen Funktionen sind in einem ganz in Holz gehaltenen zweigeschossigen Baukörper untergebracht, der als Haus-im-Haus in die Mitte der Halle gestellt wurde. Seine Lage und seine Geometrie unterteilt die Fahrzeughalle zusammen mit der Werkstatt in Bereiche von unterschiedlicher Proportion: mal groß und geräumig, mal klein und intim. Diese unterschiedlichen räumlichen Qualitäten ergeben eine spannungsvolle Abfolge von Räumen, welche die sinnliche Erfahrung beim Durchschreiten der neuen Fahrzeughalle bereichern. Die im Obergeschoss untergebrachten Aufenthaltsräume sind mit Fenstern zur Halle ausgestattet, welche Blickbeziehungen zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen ermöglichen.
Der Neubau steht an einen kleinen Wald angrenzend im hinteren Teil des Betriebsgrundstücks. Er liegt hinter der großen Außenaufstellfläche für Fahrzeuge und fällt daher speziell in den Abendstunden nicht unmittelbar ins Auge. Um dieses Manko zu kompensieren, wurde die Fassade des Gebäudes zur Bundesstraße und zur Erschließungsstraße hin durch die Verwendung von Glas und Polycarbonat mit einer transparenten bzw. transluzenten Außenhaut ausgestattet, welche die neue Fahrzeughalle während der dunklen Tageszeiten erleuchten lässt und so die Aufmerksamkeit der Passanten weckt. Auf der Rückseite ist die untere Hälfte der Fassade mit einem strukturierten Beton verkleidet, der mit seiner rauen Oberfläche einen spannungsvollen Kontrast zur glatten Polycarbonathülle des oberen Bereichs bildet.
Wo nicht transparent, wurden die Außenwände auf der Innenseite mit gelaugten Dreischichtplatten aus Fichte verkleidet. Die auf Nut und Feder gearbeiteten Tafeln sind 1,20 Meter breit und 5,95 Meter hoch und auf eine Unterkonstruktion aus 20 mm starken Latten geschraubt. Ihre Größe erlaubte den Verzicht auf waagerechte Fugen. Der zweigeschossige Baukörper im Inneren ist in Ständerbauweise errichtet. 6/16 mm große Holzständer sind beidseitig mit 19 mm dicken Dreischichtplatten beplankt, die auch für die Unterdecken verwendet wurden. Die Zwischendecke ist ebenfalls aus Holz. Als Belag wurde nicht zuletzt aus akustischen Gründen ein Teppichboden verwendet.