Gehäuse der Meditation
Die Gesten der Abschirmung, der Abwendung nach innen.
Die Geste der Ausschließung der Öffentlichkeit.
Die Versammlung des Raumes in seinem Inneren.
Die Simulation der Weite an einem engen Ort.
Die Hinwendung auf eine Idee in einer lautlosen Kammer.
Raum wird Vorstellungsraum: Wahrnehmung, nach innen gekehrt.
Ergebnis
Im Grundriss als linksgängiges Schneckenhaus angelegt, bindet die baby.lounge wie selbstverständlich in die vorhandene örtliche Situation des Mensafoyers ein.
Die roten Seitenwände der (nach oben offenen) baby.lounge winden sich spiralförmig zum Zentrum des intimen, geschützten Innenraumes.
Ein von innen zu schaltender Lichtstab - Apex des Schneckenhauses - zeigt nach außen an, ob die Lounge besetzt ist. Dank der hinreichenden Abstellfläche im Rauminneren, bleiben Kinderwagen und persönliche Wertsachen unter sorgenfreier Beobachtung.
Die einrollende Spirale: sich in die Unendlichkeit versenken!
Die ausrollende Spirale: sich in die Außenunendlichkeit ausdehnen!
Bilder für Vorgänge des Sich-Verlierens.
Naturphänomene, die sich dem Bild der Spirale nähern: Wirbelstürme und Wasserstrudel.
Spiralen in der Architektur sind Rampentürme und Wendeltreppen, in die Höhe und in die Tiefe führend.
Hintergrund
Das Studentenwerk Osnabrück - Betreiber der Schlossgarten-Mensa - strebte eine Ausweitung seiner Bemühungen an, den Studienalltag junger Eltern zu erleichtern. 2006 war das Osnabrücker Studentenwerk als besonders "baby- und stillfreundlich" ausgezeichnet worden. Die Plakette gab es von der Aktion "Zum Stillen willkommen", die von der städtischen Gleichstellungsbeauftragten mit der Hebammenzentrale und dem Netzwerk zur Stillförderung ins Leben gerufen wurde. "Diese Prämiierung war für uns besonderer Ansporn, den guten Service für Studierende mit Kindern weiter zu entwickeln", betonte Birgit Bornemann, die Geschäftsführerin des Studentenwerks.