Der Neubau regiert auf die städtebaulichen Vorgaben, die durch eine heterogene Struktur und ein leicht bewegtes Gelände geprägt werden. In diesem Umfeld kann sich die Neuapostolische Kirche aufgrund seiner zurückhaltend klaren Erscheinung einerseits gut integrieren, andererseits wird durch den dynamisch in die Höhe wachsenden Baukörper des Kirchensaales mit einer Höhe von 8,70 Meter ein signifikanter Hochpunkt gesetzt, der deutlich und selbstbewusst den Neubau als Kirchenbau mit expressiver Außenwirkung im Straßenraum erfahrbar macht. Es wird so ein bauliches Solitär geschaffen – der Ort wird unverwechselbar.
Der Vorbereich der Kirche – im Kreuzungsbereich von Dammweg und Langheckenstraße - öffnet sich zum Straßenraum und empfängt über einen Platz wie selbstverständlich den Kommenden. Der Platz ist klar und einfach gestaltet. Hier werden kleine Sitzmöbel in Form von Betonquadern mit Holzaufsatz angeboten. Neben den Bänken werden schattenspendende Bäume gepflanzt. Ein überdachter Gebäudeeinschnitt markiert einen Zugangsbereich, welcher schon hier einen geschützten Raum schafft und gleichzeitig den Übergang von Außen nach Innen betont. Neupflanzungen stärken ökologische Funktionen und machen diesen Bereich auch als Erholungsraum attraktiv. Insbesondere entlang der nordwestlichen Grenze wird die bestehende Bepflanzung zu einer grünen, buntblühenden Zone verdichtet. Die benötigten 13 Stellplätze werden entlang des Dammweges und entlang der Langheckenstraße angeordnet. Die Stellplätze werden auf sickerfähigem Grund erstellt. Drei Bäume fassen diesen Bereich.
Der Eintretende gelangt zunächst in ein helles Foyer, welches durch ein schrägstehendes Möbel, welches in Richtung Kirchensaal und Mehrzweckräume leitet, begrenzt wird. Dieses ca. 2,20 m hohe Möbel beinhaltet die Gesangbücher, die Kopfhörerladestation und die Fächer der Gemeindemitglieder und Sänger. Rückseitig wird die Garderobe angeboten.
Gebäudekonzeption
Betritt man den Kirchenraum über das helle und belebte Foyer, so gelangt man in einen Raum, der eine eigene Identität hat. Ein Raum der Ruhe, der Konzentration, der Andacht, der Einkehr und der Meditation. Die zentrale Gestaltungsidee des Kirchensaales ist das Erfahren eines schützenden, ruhigen und homogenen Raumes mit dem gezielten Einsatz von Licht. Der Raum wird über Glaskunstfelder der nordöstlichen Außenwand erhellt. Lichtbrechende Elemente im Bereich des Oberlichtes erhellen gezielt den Altarbereich. Die Führung des Raumlichts unterstützt so eine Konzentration auf das Sakrale. Über den Bereichen der Amtsträger und der Orgel wird das Licht gebrochen. Der Altar steht im Zentrum. Der sehr schwere und mächtige Holzblock aus dunkler, geräucherter Eiche ruht auf einer Vielzahl äußerst dünner und zerbrechlicher Stützen. Der Altar ist um 2 Stufen (32 cm) erhöht. Die zentrale Lage gilt auch für den Fall der Zuschaltung der beiden Mehrzweckräume. Links neben dem Altar ist Platz für die Amtsträger (12 Stühle), rechts neben dem Altar befindet sich die Orgel. Die Sakristei, vom Foyer direkt erschlossen, ist dem Kirchensaal zugeordnet. Ein breites Fenster bietet einen direkten Sichtbezug zum Altar. Bei Nichtnutzung der Sakristei (als Ausweichraum für Eltern mit Kleinkindern) während des Gottesdienstes verdecken weiße Schiebevorhänge das Sakristeifenster. Der Sakristei nach Nordost vorgelagert ist ein kleiner, begrünter Bereich. Die beiden Mehrzweckräume sind sowohl untereinander (60 m²) als auch dem Kirchensaal zuschaltbar (225 m²). Die geknickte Außenwand der beiden Mehrzweckräume unterstützt hierbei einen guten Blick zum Altar. Der kleine, intime Gartenbereich bereichert die Nutzungsmöglichkeiten der Mehrzweckräume und bietet Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten im Freien an. Für größere Feste kann ein Raumkontinuum geschaffen werden, bestehend aus den beiden Mehrzweckräumen, dem Foyer und den beiden Außenräumen Gemeindegarten und Platz. Eine Küche kann sowohl die Mehrzweckräume als auch das Foyer andienen.