Das bestehende Ensemble des Schullandheims wurde durch drei Baukörper ergänzt, die sich aus der vorhandenen Bautypologie des Ortes ableiten. Erster und dominierender Neubau ist das langgestreckte Akademiegebäude. Es ist als Eingangsgebäude direkt an der neuen Zufahrt im nördlichen Grundstücksbereich positioniert und definiert den vormals eher distanzierend wirkenden Vorbereich des alten Pfarrhofes zu einem einladenden Entree um. Foyer, Eingang und vorgelagerte Veranda des Akademiegebäudes öffnen sich nach Süden zum Hof mit dem imposanten Baumbestand. Die weiteren Neubauten wurden zurückhaltend im hinteren Grundstücksbereich platziert. Sie gruppieren sich als „Zwillingsbau“ um einen kleinen, zur Sonne ausgerichteten Vorplatz. Diese Bauten werden als für sich eigenständig wahrgenommen, sind aber über die zusammenschaltbaren Seminarräume verbunden. Durch die Kamine bereits von außen deutlich sichtbar, bilden die Gruppenräume den räumlichen Schwerpunkt in den Gästehäusern. Die hier großzügige Verglasung ermöglicht einen Blick auf den Vorplatz und in die offene Landschaft. Die Schlafräume sind minimiert, haben jedoch durch die kleinen zusätzlichen Fenster ein individuelles Gepräge.
Bereits zu Beginn der Planung lag ein besonderer Fokus auf einer nachhaltigen Bauweise. Daher wurden die Neubauten insbesondere im Hinblick auf Robustheit und Nachhaltigkeit in Holzmassivbauweise mit einer äußeren Bekleidung aus Lärchenholz errichtet. Neben einer erheblichen Reduzierung der für die Errichtung benötigten „grauen Energie“, konnten so durch die Verwendung von Brettsperrholz dauerhaft ca. 500 t CO₂ gebunden werden. Ergänzt wurde dieses Konzept durch eine Holzpelletheizung kombiniert mit Flächenheizungen und für PV-Technik vorbereitete Dachflächen.
Als Teil des umweltpädagogischen Konzepts sind die Neubauten lebendiges und sinnlich erfahrbares Beispiel für nachhaltiges Handeln und Naturerfahrung. So wurden beispielsweise für die Stützen der Eingangshalle verschiedene Hölzer verwendet, diese sind Bestandteil eines Lernspiels.
Das Schullandheim Barkhausen in Bad Essen hat sich in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte immer weiterentwickelt und steht heute für Erlebnispädagogik, Umweltpädagogik, für soziales Miteinander und Gemeinschaft.
Im Zuge der Neugestaltung wurde das Areal zu einem ganzheitlichen, umweltpädagogischen Lernort mit überregionaler Strahlkraft, zu einer Begegnungsstätte mit vielfältigen neuen Nutzungsmöglichkeiten. Im Zusammenklang mit der räumlichen Lage im Natur- und UNESCO GeoparkTERRA. vita ermöglicht die Bildungs- und Begegnungsstätte an diesem Ort ein lebendiges Lernen im unmittelbaren Bezug zu den vielfältigen Naturräumen.