Baugemeinschaft Scheune

Sieben-Höfe-Str. 147, 72072 Tübingen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid


48.4991826 9.0464665 Sieben-Höfe-Str. 147, 72072 Tübingen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2022 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Sonstige Wohnungsbauten

Art der Baumaßnahme

Umbau

Datum der Fertigstellung

04.2020

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
1.870 m³
Nutzfläche
159 m²
Wohnfläche
366 m²
Grundstücksgröße
865 m²
Grundstücksgröße
445 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
95,7 kWh/(m²a)

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die 1500 erbaute ehemalige Zehntscheuer bildet zusammen mit der spätgotischen Galluskirche, dem ehemaligen Dorfschulhaus und dem Wasch- / Backhaus den Ortskern von Derendingen. Dieses ursprüngliche Straßendorf mit vielfältigen historischen Wurzeln ist heute Teil der Universitätsstadt Tübingen.
Eine Gruppe von drei Familien erwarb das Gebäude und ließ sich auf das Wagnis einer Baugemeinschaft in einem Kulturdenkmal ein. Es entstanden zwei Familienwohnungen, eine vermietete kleine Wohnung und Räume für unser Büro.
Bei der grundlegenden Umnutzung der Scheune, die keine nennenswerten Veränderungen im 20. Jahrhundert erfahren hatte, war der überlieferte Bestand die entscheidende Leitschnur. Dabei ging es neben dem Erhalt der  Substanz des bauzeitlich Eichenfachwerks (inkl. seiner diversen historischen Reparaturen) genauso um die Erlebbarkeit der alten Raumwirkung.
Die spiegelsymmetrischen Tennen sind mit ihrer Höhe in den Wohnhallen erhalten und die ehemaligen Scheunentore erlauben eine großzügige Belichtung.
Im Büro und den Dachräumen der Wohnungen erkennt man, dank einer Aufsparrendämmung, den großzügigen Lagerraum unter dem historischen Dachstuhl. Die Dachfensterbänder, die  über den erhaltenen Sparren durchlaufen, geben zu erkennen, dass das Gebäude nachweisbar nie Dachgauben hatte.
Das Sichtfachwerk bleibt durch einen kapillar aktiven Innendämmputz und eine angepasster Baukonstruktion im Ortsbild sichtbar. Neue Fassadenöffnungen sind zurückhaltend in rechteckige Gefache eingefügt. Die Sonderkonstruktion der Fenster liegt versteckt hinter den Balken in der Dämmputzebene.
Unter den gegebenen Randbedingungen wurde energetisch ein KFW-Denkmal-Niveau erreicht. Grundlage waren die denkmalpflegerisch und baukonstruktiv intensiv abgestimmten Maßnahmen wie eine Dach- und Bodenplattendämmung in Neubauqualität, eine bauphysikalisch maximierte Innendämmung, hochgedämmte 3-Scheiben-Wärmeschutzfenster, eine kontrollierte Belüftung und eine Niedertemperaturheizung mit Gasbrennwert. Ergänzend sind der Erhalt der grauen Energie der erhaltenen Konstruktion und die intensive Verwendung von neuem Holz zu beachten.
An heißen Sommertagen gewährleistet eine Nachtlüftung, auf Basis von thermischer Höhenunterschiede, ein sehr angenehmes Raumklima.
Es wäre wünschens wert, wenn diese Sanierung Anregung zur Umnutzung anderer Scheunen ist, anstatt diese durch ortsbildzerstörende Neubauten zu ersetzen, was zu oft geschieht.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
- Als eingetragenes Kulturdenkmal musste die Gestaltung erhöhte Rücksicht auf den Bestand nehmen. In den hohen Wohnräumen sind die alten Tennen gut erkennbar und im Büro kann der historische Dachstuhl noch erlebt werden. Die Belichtung erfolgt über die großen ehemaligen Scheunentore, über zurückhaltend in die rechteckigen Gefache einbebauten Fenster (Sonderanfertigung mit Rahmen hinter dem Fachwerk) und flächenbündige Dachfensterschlitze (damit erkennbar bleibt, das nie Gauben vorhanden waren).
- Das Haus hat eine extrem effiziente Erschließung. Jede Einheit wird direkt von außen erschlossen. Das spart Eingriffe in die denkmalschützte Substanz für ein gemeinsames Treppenhaus und erhöht die Flächeneffizienz.
- Die Nachhaltigkeit begründet sich zunächst im Erhalt der vorhandenen grauen Energie, in der Verwendung von viel Holz und regenerativen Baustoffen (z.B. Cellulosedämmung). Der Wärmeschutz erfolgt über eine gute Dämmung der Bodenplatte (Schaumglasschotter), eine hochwertige Dachdämmung (Cellulose und Holzweichfaser) und einen Innendämmputz auf Basis von reinem Kalk. Das Haus ist vorbereitet zum Anschluss an ein regeneratives Nahwärmenetz, das in absehbarer Zeit in der Nachbarschaft erstellt wird.

VERBAUTE PRODUKTE

Kalkfarbe
Histolith Innenkalk

Deni
Türgriffe
schwarze Gussdrücker


Dachdeckung
Biberschwanz naturrot Gradschnitt

Installationsschalter

Außen- und Innenputz, Dämmputz
Innendämmputz, HP 9 VM, HP 9 KH, HP 9SL-I

Trockenbau
Gipsfaserplatten

Trockenbau
div. Trockenbauplatten

Fensterfarbe
Standölfarbe

KT Color
Farben
div.Farben

Fugmörtel
NHL-F, FLP-L, HSF (tubag)

Deckenaufbau
Lewis

Dachdämmung
Holzweichfaserdämmung, Stegträger

Flüssigabdichtung


Dachfenster


Fliesen Büro
Fliesen

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Architekturbüro Manderscheid

Sieben-Höfe-Str. 147

72072 Tübingen

Tel. +49 7071 79568-80

Fachplanung: Tragwerksplanung

Felix Mildner Tragwerksplanung

Lilli-Zapf-Str. 6

72072 Tübingen

Tel. 07071.75019-0


Energieberatung

Friedrich Rau

Wilhelm-Dodel-Gasse 16

72458 Albstadt-Ebingen

Tel. 07431.13460-0


Bauleitung (LPH 8)

Verena Klar (zusammen mit Architekturbüro Manderscheid)

Bahnhofstr. 19/21

72127 Mährlingen


Fachplanung: SiGe-Koordination

Ingenieurbüro für Baukoodination A. Baur

Einsteinstr. 165

81667 München


Architekturfotografie

Johannes-Maria Schlorke

Eisenbahnstr. 23

66117 Saarbrücken

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