Baugruppe Südstadtschule

Schlägerstraße 36, 30171 Hannover

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MOSAIK architekt:innen bda


52.3626476 9.7523883 Schlägerstraße 36, 30171 Hannover
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2014 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Mehrfamilienhäuser

Art der Baumaßnahme

Umbau

Datum der Fertigstellung

12.2011

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
10.230 m³
Nutzfläche
2.116 m²
Wohnfläche
1.890 m²
Grundstücksgröße
2.938 m²
Grundstücksgröße
4.500 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
625.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
4.200.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
49,80 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
102,00 kWh/(m²a)

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die denkmalgeschützte Sehbehindertenschule des Architekten Friedrich Lindau (1915 - 2007) ist Teil des sogenannten Constructa-Blocks in der hannoverschen Südstadt.
Das Gebäude der Südstadtschule wurde 1961/62 als letzter Baustein an der Schlägerstraße erbaut. In dem Ensemble gruppieren sich ein dreigeschossiger Klassentrakt, eine eingeschossige Stadtteilbibliothek sowie eine Turnhalle um den zentralen Pausenhof.
Nach der Auslagerung der Schule wurde das Gebäude 2007 von der Projektentwicklungsgesellschaft "planW" für ein Wohngruppenprojekt erworben und gemeinsam mit MOSAIK Architekten BDA entwickelt.
Heute umfasst das Projekt 16 Wohneinheiten (60-170 m²), 3 Büros (ca. 160 m²) und die Kinder- und Jugendbibliothek (ca. 420 m²).
Der Klassentrakt in dem dreigeschossigen Hauptgebäude, angelegt nach dem Schusterprinzip (jeweils zwei Klassenräume mit dazwischen liegendem Treppenhaus), bot Potenzial für individuelle Grundrisslösungen. Nur ein Wohnungsgrundriss belegt die ursprüngliche Klassenraumgröße (ca. 56 m²), bei allen anderen Grundrissen wurden anderthalb oder zwei Klassenräume miteinander verbunden, in einem Fall auch über zwei Geschosse als Maisonettewohnung.
Eine besondere Herausforderung war die Grundrissplanung in der ehemaligen Turnhalle. Geplant wurden hier vier nebeneinander liegende "Reihenhäuser" geplant, die sich unter Einbeziehung des Souterraingeschosses über drei Ebenen, teilweise mit Dachterrassen, erstrecken. Sie werden über den Innenhof erschlossen.
Der Eingangsbereich der Schule ist erhalten geblieben und erschließt heute die städtische Kinder- und Jugendbibliothek, die sich mit einer großen Fensterfront zum Stadtteil öffnet.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
In beispielhafter Weise wurde mit dem Gebäudebestand behutsam umgegangen, Änderungen und Ergänzungen sind zurückhaltend und in der Gestaltung stimmig erfolgt.
Daraus resultiert ein eigenwilliger Charakter der Gesamtanlage, der den Geist der vormaligen Nutzung spürbar belässt und dennoch hohen individuellen Wohnwert bietet. Die Grundrisse sind vielfältig gestaltet und schöpfen ihren Reiz aus Zwängen des Bestandes. Die Lösungen dafür überzeugen. Dezent markante und großzügige Balkone symbolisieren als charakteristisches Merkmal die neue Nutzung "Wohnen", ohne die überkommene Nutzung "Schule" zu negieren.
Einen besonderen Reiz stellt die Betongitterfassade der alten Turnhalle dar: um den Eindruck der denkmalgeschützten Fassade nicht durch wohnraumtypische Fenstereinteilung zu zerstören, wurde die neue Glasfassade hinter das Betongitterraster zurückgesetzt. Dadurch entstehen gleichzeitig zusätzliche kleine Freisitze, in der Ansicht ergibt sich ein reizvoll verrätseltes Spiel beider Ebenen.

Die Umnutzung der Südstadtschule in innenstadtnahe Wohnungen ist Teil eines städtebaulichen Entwicklungsprozesses in der hannoverschen Südstadt. Durch enge Zusammenarbeit mit der öffentlichen Planung wurde dem gesamten Gebiet eine neue Wirkung gegeben, die nachhaltig zum Imagegewinn des Stadtteils beiträgt.
Nach Auslagerung der Sehbehindertenschule wurde das Gebäude 2007 von der Landeshauptstadt Hannover gezielt unter der Maßgabe zum Verkauf ausgeschrieben, dass die Südstadtbücherei als Kinder- und Jugendbücherei in das Konzept integriert und das Baudenkmal erhalten wird.
In enger Kooperation mit dem Denkmalschutz wurden die durch die Nutzungsänderung notwendigen Eingriffe abgestimmt. So mussten viele neue Öffnungen möglichst verträglich in die Fassaden gesetzt und detailliert werden, die Balkone stellten eine besondere Herausforderung da.
Durch die Beteiligung fast aller Nutzer von Anfang an, hat sich schon in einer sehr frühen Phase der Bauplanung eine intensive Form der Gemeinschaft herausgebildet. Auch wenn dieser Prozess sicherlich nicht immer leicht war, hat er doch insgesamt zu einer besonderen Qualität des gemeinsamen Wohnens geführt. Aufgrund des engen Korsetts des bestehenden Schulgebäudes musste jeder neben seinen eigenen Belangen auch immer auf die Wünsche seiner Nachbarn und Mitbewohner Rücksicht nehmen. In rund 60 Sitzungen wurden die individuellen Wünsche "verhandelt", zusammen mit den Architekten und den Fachleuten von "planW" als Moderatoren.

Ein wesentlicher Aspekt bei ressourcenschonendem Bauen muss heutzutage das Nutzen sogenannter "Grauer Energie" sein. Dies meint die in vorhandenen Gebäuden "gespeicherte", ursprüngliche Herstellungsenergie, die bei einer energetischen Bewertung von Abriss und Neubau in der Regel nicht berücksichtigt wird. Wann immer es also möglich ist, durch die Umgestaltung eines in seiner bisherigen Nutzung "überflüssig" gewordenen Gebäudes dessen Lebensdauer zu verlängern, kann allein dadurch schon Energie eingespart werden. Wenn es dann durch zusätzliche Maßnahmen gelingt, den heutigen Energiestandards gerecht zu werden oder diese sogar zu übertreffen, ist ein wirklich energieeffizientes und ressourcensschonendes Gebäude entstanden!
Um die Materialität der denkmalgeschützten Außenfassaden zu erhalten, wurden alle Wohnungen und Büros mit Mineraldämmplatten von innen gedämmt. Das Gebäude erreicht nach der Sanierung den KFW Effizienzhausstandards 70. Um eine pauschale Erhöhung der Wärmedurchgangskoeffizienten zu vermeiden, wurden über 100 Wärmebrücken berechnet!
Außer dieser optimierten Dämmung (inkl. Ausflocken der Dächer und unterseitige Dämmung der Kellerdecken) wurden sämtliche Fenster erneuert (Dreifachwärmeschutzverglasung). Die Gebäudehülle wurde luftdicht hergestellt, so dass durch den Einbau dezentraler Komfort-Lüftungsanlagen mit Luftfilterung und Wärmerückgewinnung die energetische Effizienz weiter gesteigert wurde.

VERBAUTE PRODUKTE

Farben


Beschläge


Schalterprogramme



Armaturen


KERAMAG Keramische Werke
Sanitärobjekte


Fenster


VELFAC
Fenster


Innendämmung
Multipor Mineraldämmplatte

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

MOSAIK architekt:innen bda

Hornemannweg 5

30167 Hannover

Tel. +49 511 270749-0

Architektur: Landschaftsarchitekt

Grün plan Landschaftsarchitekten BDLA

Hornemannweg 7

30167 Hannover

Tel. +49 511 7000303

Fachplanung: Tragwerksplanung

Drewes & Speth

Raschplatz 6

30161 Hannover

Tel. +49 511 89844720

Projektentwicklung

PlanW

Schlägerstraße 36d

30171 Hannover


Fachplanung: Gebäudetechnik

SPP Ingenieure

Plaza de Rosalia 4

30449 Hannover


Energieberatung

Trinity consulting

Schillerstraße 10

31311 Uetze


Fachplanung: Brandschutz

Ingenieurbüro Stürzl Beratende Ingenieure

Henning-von-Tresckow-Weg 10a

21684 Stade

Tel. +49 4141 938781

Diese Seite anderen empfehlen
       


DAS HEINZE-NETZWERK

 

IHRE PRODUKTINFORMATIONEN IM HEINZE-NETZWERK

10 Millionen Besucher pro Jahr

37 Millionen Seitenabrufe pro Jahr

5 Millionen Downloads pro Jahr

120.000 Kontaktanfragen proJahr



© ais-online.de 2025 - Objektreferenz - Baugruppe Südstadtschule CO2 neutrale Website
427767410
12562265