Bet- und Lehrhaus Hamburg


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2015 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Sozialbauten

Objektart

Sonstige Sozialbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das Thema dieses Projekts ist der Dialog und das Miteinander der Religionen. Sie gelten als einflussreiche Faktoren der „Weltpolitik“ in einer Welt vielfacher ökonomischer, ökologischer, kommunikativer und kultureller Vernetzung, da die Religionen weltweiten Einfluss auf Hunderte Millionen von Menschen haben.

Ausgangspunkt war der Gedanke, durch Architektur in Form eines neuen Gebäudes, in der sich programmatisch verschiedene Kulturen und Religionen begegnen, durch Kontakt und Nähe zu anderen Verständnis und Vertrauen gegenüber dem je Anderen bewirken zu können.

Das hier entworfene Drei- Religionen- Haus dient den großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam als Begegnungsstätte sowie als gemeinsames Bet- und Lehrhaus. Ebenso dient es der Stadt und seinen Bewohnern als viertem Nutzer als Lehrhaus, da es freien Zugang aller Interessierter ermöglichen und Wissens und Gedankenaustausch auch mit Nich-Gläubigen fordern und fördern soll.

Als Grundstück wählte ich das des Parkhauses am Rödingsmarkt in der Hamburger Altstadt, welches an der besonders von Touristen vielgenutzten U- Bahnlinie U3 liegt, nahezu direkt an der hochfrequentierten B4 Ludwig- Erhard- Straße und von da auch einsehbar ist, von dem Alsterfleet begrenzt wird und im Innenstadtentwicklungskonzept Hamburgs an einer Verbindungsader zwischen Innenstadt und Hafencity liegt. Die umgebende Bebauung stellen im Erdgeschoss Einzelhandelsnutzungen mit in den darüber liegenden meißt fünf geschossigen Büronutzungen dar. Weiterhin die Hochbahntrasse der U3 sowie große, stark frequentierte Verkehrsstraßen. In näherer Umgebung befinden sich die für Hamburg bekannten Kirchen Hauptkirche St. Michaelis (Michel) im Osten und das Mahnmal St. Nikolai im Westen.
Dieser eigentliche Unort für ein solches Gebäude zwischen Bürobauten und Verkehrsadern stellt in meinen Augen gleichzeitig eben auch ein unheimliches Potenzial für ein solches Projekt dar.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Erschlossen wird das Gebäude über die Straße Herrlichkeit sowie Rödingsmarkt. An der Straße Herrlichkeit sowie nördlich und südlich an der Straße Rödingsmarkt bewegt sich der den Straßenachsen folgende Sockel des Gebäudes nach Innen, wodurch Vorplätze und Eindeutigkeit der Eingangssituationen geschaffen wird. Über leichte Schleppstufen gelangt man in den allseitig offenen Begegnungsraum im 1.OG. In diesem sind dann sofort die programmatischen Möglichkeiten des Gebäudes ersichtlich. Im nördlichen Gebäudeteil gelangt man über den Empfang mit Garderobe, Spint und Medienplätzen über eine interne Treppe in den Bibliotheksbereich im UG. Dieser nimmt jegliche Schriften zu den jeweiligen Religionen sowie überschneidende Literatur aus Kunst und Kultur im Zusammenhang mit Religion auf. Die Sakralräume aus dem 4.OG drücken sich im Bibliotheksbereich noch einmal als Stützenraster ab und beherbergen die jeweiligen religiösen Schriften. Weiterhin befinden sich ein kommunikativerer Bereich direkt am Antritt der Treppe mit Bezug zum Wasser und direktem Licht sowie zurückgezogenere, eher ruhigere Bereiche mit indirektem Licht südlich und östlich in der Bibliothek.

Aus dem Begegnungsraum gelangt man südlich in das Restaurant und Cafe, welches als niederschwellige Kommunikations- und Begegnunsmöglichkeit in das Programm integriert wurde. Weiterhin gelangt man durch den Cafebereich in das Galeriegeschoss im 3. OG, welches das Gebäude einmal komplett umläuft und als Verbindung zwischen dem weltlichen und dem geistlichen gesehen werden darf.

Östlich in dem Begegnungsraum gelangt man in den zwei geschossigen Lehrbereich des Hauses mit Einzel- und Gruppenräumen.

Die bewusst den jeweiligen Religionen zugeordneten Aufgänge zu den eigentlichen Sakralräumen wurden durch 3 große Treppen inszeniert, die um den Begegnungsraum angeordnet sind. Die Anordnung der Treppen und Gebäudekörper wird durch die erforderliche Ausrichtung der Sakralräume bedingt und vorgegeben.

Der Sakralraum im östlichen Gebäudeteil dient den Muslimen, während der südliche den Juden und der nördliche den Christen dient. Alle drei Räume haben das ungefähr gleiche Volumen, sind jedoch durch jeweils eigene Deckengeometrien aus den jeweiligen traditionellen Gebetshäusern inspiriert. Das 4. OG nimmt neben den jeweiligen Sakralräumen noch die notwendigen Nebenräume für individuelle Riten der Religionen auf. So befinden sich z.B. bei den Muslimen und Juden die für bestimmte Zeremonien erforderlichen Küchen im 4.OG und lassen sich bei Festen ganzseitig zu den Vorhöfen der Sakralräume öffnen.

Die Trennung der Sakralräume war hier für mich unumgänglich, da einige wichtige Festtage teilweise zusammen fallen und so jede Gemeinde ungehindert ihre Feste feiern kann.

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