HINTERGRUND
Die Innenstadt Trondheims, Norwegen, wird vom Trondheim Fjord und dem Fluss Nidelva umrahmt. Entlang des Flusses stehen die für Trondheim bekannten giebelständigen Holzhäuser, welche früher primär dem Handel dienten. Viele Gebäude sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wurden in den letzten Jahren bereits teilweise saniert und ausgebaut. Die bunten Holzhäuser ‚Bryggen‘ sind zusammen mit dem Nidaros Dom die identitätsstiftenden Aushängeschilder der Stadt. Die Kjøpmannsgata (dt. Handelsstraße) bildet die Straßenseite der westlichen Häuserreihe.
Die Stadt Trondheim strebt das Ziel an, die Innenstadt bis 2030 vom Individualverkehr zu befreien, um sie attraktiver zu gestalten. In Bezug auf die Nachhaltigkeit und das zukunftsorientierte Stadtleben kann das Vorhaben der Stadt neue Perspektiven und bessere Lebensqualitäten schaffen.
BESTAND
Das in den 1950er Jahren erbaute Parkhaus ‚Bilhuset‘ besteht aus einer Stahl-Beton Konstruktion und wurde vor Ort gegossen. Auch das Dach besteht flächig aus Beton und steift somit das Gebäude aus. Die Fassade ist mit Trapezblechen aus Metall verkleidet, welche die Übersetzung der Holzlattenverkleidung der benachbarten Gebäude darstellen soll. Zwischen den Fassadenelementen laufen Lichtbänder vom ersten Geschoss bis unter das Dach, um die Parkflächen zu belichten. Konstruktiv ist das Gebäude in Splitleveln parallel zum Fluss aufgebaut, während das Stützraster orthogonal dazu verläuft.
Von der Erschließungsrampe aus gelangt man mit dem Auto von Splitlevel zu Splitlevel auf die jeweiligen Parkdecks. Zusätzlich zu der Rampe kann das Gebäude über ein Treppenhaus, sowie über zwei Aufzügen erschlossen werden.
Im Vergleich zu den historischen Bryggen setzt sich das Gebäude nicht nur in der Nutzung und der Konstruktionsart ab, sondern auch in Höhe und Breite.
KONZEPT
Für eine Umgestaltung der Kjøpmannsgata wurden im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens bereits verschiedene städtebauliche Entwürfe von unterschiedlichen Architekturbüros an die Stadt Trondheim eingereicht. Dabei wurden fuß- und fahrradfreundliche Konzepte für die Nutzung der Straße entwickelt. Da sich das Parkhaus Bilhuset mitten in der Kjøpmannsgata befindet, muss es ebenfalls bei der Umgestaltung berücksichtigt werden. In Zukunft wird es durch das Vorhaben der Stadt Trondheim an Funktion verlieren, wenn der Individualverkehr umgeleitet wird und das Parkhaus mit privaten PKWs nicht mehr erreicht werden kann.
Die Entwurfsidee besteht darin die ursprüngliche Konstruktion zu erhalten, während die Nutzung neu interpretiert wird. Das Ziel ist es die Autorampe insoweit umzugestalten, dass diese den Bewohner:innen von Trondheim städtischen Raum zurückgibt. Wenn das Auto in Zukunft immer weniger Platz in den Innenstädten einnimmt, entsteht mehr Raum für Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen. Somit geben die Straßen Raum für Neugestaltung und Neunutzung.
Es können Grünflächen, Sitzgelegenheiten und Veranstaltungsbereiche entstehen. Zudem können lokale Geschäfte und Gemeinschaftsaktivitäten gefördert werden. Reduzierter Autoverkehr trägt allgemein zur Luftqualität und Lärmminderung bei.
Um diese Visionen einer zukunftsorientierten Stadt auf das Parkhaus zu übertragen, müssen die Flächen neu definiert werden. Die Rampe sowie die Flächen für den bewegten Verkehr sind mit der Straße zu vergleichen, während der ruhende Verkehr, somit die Parkplätze im Bilhuset mit den Straßenparkplätzen und den Grünflächen zu vergleichen sind. Wenn die PKWs das Parkhaus nicht mehr erreichen, entfällt somit die eigentliche Nutzung. Um diese Fläche zu bedienen, muss sie umfunktioniert und in Teilen auch umgestaltet werden.
Ein Teil der ursprünglichen Parkebenen wird zu Wohneinheiten umfunktioniert. Die Rampe dient als Fortsetzung der Straße und wird für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich. Gleichzeitig dient sie der Erschließung öffentlicher und privater Nutzungen im Gebäude. Dies bedeutet, dass sich Personen zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Rampe in das Gebäude begeben können. Für Bewohner:innen ist es zum Beispiel möglich das Fahrrad direkt vor der Haustür abzustellen.
Auch andere Attraktivitäten und Begegnungsorte können, wie auch auf den neugestalteten Straßen, auf der Rampe entstehen. Es können Sitzflächen geschaffen und Pflanzen aufgestellt werden, Kinder können spielen und ein Flohmarkt kann stattfinden. Öffentliche, gemeinnützige Einrichtungen, wie Sport- und Kreativangebote, sowie Cafés und Gastronomie können sich um die Rampe herum ansiedeln und die öffentlichen Nutzungen vervollständigen. Die Rampe wird somit zu einem architektonischen Element und kann durch einen Spaziergang erlebt werden.
Die Innenstadt Trondheims, Norwegen, wird vom Trondheim Fjord und dem Fluss Nidelva umrahmt. Entlang des Flusses stehen die für Trondheim bekannten giebelständigen Holzhäuser, welche früher primär dem Handel dienten. Viele Gebäude sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wurden in den letzten Jahren bereits teilweise saniert und ausgebaut. Die bunten Holzhäuser ‚Bryggen‘ sind zusammen mit dem Nidaros Dom die identitätsstiftenden Aushängeschilder der Stadt. Die Kjøpmannsgata (dt. Handelsstraße) bildet die Straßenseite der westlichen Häuserreihe.
Die Stadt Trondheim strebt das Ziel an, die Innenstadt bis 2030 vom Individualverkehr zu befreien, um sie attraktiver zu gestalten. In Bezug auf die Nachhaltigkeit und das zukunftsorientierte Stadtleben kann das Vorhaben der Stadt neue Perspektiven und bessere Lebensqualitäten schaffen.
BESTAND
Das in den 1950er Jahren erbaute Parkhaus ‚Bilhuset‘ besteht aus einer Stahl-Beton Konstruktion und wurde vor Ort gegossen. Auch das Dach besteht flächig aus Beton und steift somit das Gebäude aus. Die Fassade ist mit Trapezblechen aus Metall verkleidet, welche die Übersetzung der Holzlattenverkleidung der benachbarten Gebäude darstellen soll. Zwischen den Fassadenelementen laufen Lichtbänder vom ersten Geschoss bis unter das Dach, um die Parkflächen zu belichten. Konstruktiv ist das Gebäude in Splitleveln parallel zum Fluss aufgebaut, während das Stützraster orthogonal dazu verläuft.
Von der Erschließungsrampe aus gelangt man mit dem Auto von Splitlevel zu Splitlevel auf die jeweiligen Parkdecks. Zusätzlich zu der Rampe kann das Gebäude über ein Treppenhaus, sowie über zwei Aufzügen erschlossen werden.
Im Vergleich zu den historischen Bryggen setzt sich das Gebäude nicht nur in der Nutzung und der Konstruktionsart ab, sondern auch in Höhe und Breite.
KONZEPT
Für eine Umgestaltung der Kjøpmannsgata wurden im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens bereits verschiedene städtebauliche Entwürfe von unterschiedlichen Architekturbüros an die Stadt Trondheim eingereicht. Dabei wurden fuß- und fahrradfreundliche Konzepte für die Nutzung der Straße entwickelt. Da sich das Parkhaus Bilhuset mitten in der Kjøpmannsgata befindet, muss es ebenfalls bei der Umgestaltung berücksichtigt werden. In Zukunft wird es durch das Vorhaben der Stadt Trondheim an Funktion verlieren, wenn der Individualverkehr umgeleitet wird und das Parkhaus mit privaten PKWs nicht mehr erreicht werden kann.
Die Entwurfsidee besteht darin die ursprüngliche Konstruktion zu erhalten, während die Nutzung neu interpretiert wird. Das Ziel ist es die Autorampe insoweit umzugestalten, dass diese den Bewohner:innen von Trondheim städtischen Raum zurückgibt. Wenn das Auto in Zukunft immer weniger Platz in den Innenstädten einnimmt, entsteht mehr Raum für Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen. Somit geben die Straßen Raum für Neugestaltung und Neunutzung.
Es können Grünflächen, Sitzgelegenheiten und Veranstaltungsbereiche entstehen. Zudem können lokale Geschäfte und Gemeinschaftsaktivitäten gefördert werden. Reduzierter Autoverkehr trägt allgemein zur Luftqualität und Lärmminderung bei.
Um diese Visionen einer zukunftsorientierten Stadt auf das Parkhaus zu übertragen, müssen die Flächen neu definiert werden. Die Rampe sowie die Flächen für den bewegten Verkehr sind mit der Straße zu vergleichen, während der ruhende Verkehr, somit die Parkplätze im Bilhuset mit den Straßenparkplätzen und den Grünflächen zu vergleichen sind. Wenn die PKWs das Parkhaus nicht mehr erreichen, entfällt somit die eigentliche Nutzung. Um diese Fläche zu bedienen, muss sie umfunktioniert und in Teilen auch umgestaltet werden.
Ein Teil der ursprünglichen Parkebenen wird zu Wohneinheiten umfunktioniert. Die Rampe dient als Fortsetzung der Straße und wird für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich. Gleichzeitig dient sie der Erschließung öffentlicher und privater Nutzungen im Gebäude. Dies bedeutet, dass sich Personen zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Rampe in das Gebäude begeben können. Für Bewohner:innen ist es zum Beispiel möglich das Fahrrad direkt vor der Haustür abzustellen.
Auch andere Attraktivitäten und Begegnungsorte können, wie auch auf den neugestalteten Straßen, auf der Rampe entstehen. Es können Sitzflächen geschaffen und Pflanzen aufgestellt werden, Kinder können spielen und ein Flohmarkt kann stattfinden. Öffentliche, gemeinnützige Einrichtungen, wie Sport- und Kreativangebote, sowie Cafés und Gastronomie können sich um die Rampe herum ansiedeln und die öffentlichen Nutzungen vervollständigen. Die Rampe wird somit zu einem architektonischen Element und kann durch einen Spaziergang erlebt werden.