Die Bestandsgebäude waren ursprünglich von Gestaltungsmitteln der 1980er Jahre geprägt - unter Anderem axialsymmetrischen, weiß verputzten Lochfassaden, einzelnen 45° - Winkeln und Biberschwanz-gedeckten Walmdächern.
Die Erweiterung erfolgte mit kubischen Baukörpern, die sich geometrisch, gestalterisch und in der Materialität bewusst zum Bestand abgrenzen. Der als Aufstockung neu erstellte, teilbare 'Plenarbereich' sowie die Anbauten werden als rechteckige Volumen ausgebildet. Diese wurden in gestaffelter Proportionalität und Höhenentwicklung mit einer individuell entwickelten Holzbekleidung versehen. Die Fensteröffnungen und Positionierung der Kuben erfolgten bewusst nicht spiegelsymmetrisch.
Das Erscheinungsbild spiegelt die Gewerkschaft im 21. Jahrhundert wider - einem Zusammenschluss zahlreicher Individuen mit gemeinschaftlichem Interesse und großer 'Diversität'. Dies wird von dem geometrischen Muster der Fassaden-, Wand- und Deckenbekleidung aller Räume erreicht. Hierdurch wird der Gedanke, sowohl mit der Organisation als auch ihrem Gebäude 'ein Ganzes aus vielem unterschiedlichen' herzustellen, versinnbildlicht.
Das Tragwerk der Anbauten wurde in Holzbauweise erstellt. Die Decke wurde als Holzrippendecke mit Brettschichtholzträgern konstruiert. Die Elemente (Wände und Decke) wurden -zur größtmöglichen Reduktion der Bauzeit- vorgefertigt.
Auf dem Flachdach über dem Plenarbereich ist ein Gründach ausgebildet worden. Die bestehende Decke über dem UG nimmt die Aufstockung auf - sowie in den übrigen Bereichen als Terrasse die Pausenfläche und Fluchtwege für die Versammlungsstätte des Plenarbereichs. Eine Fluchttreppe als Außentreppe ist an den Bestand angefügt.
Im Inneren erfolgte eine vollständige Umgestaltung des Speisebereiches. Nach der Speiseausgabe zur Selbstbedienung wird das Entwurfskonzept mit unterschiedlichen Sitzplatzangeboten unterstützt - von der großen Tafel für Gruppen über individuell arrangierbare zweier- und vierer-Tische bis hin zu Lounge-Bereichen steht ein vielfältiges Raumangebot zur Verfügung.
Die Boden-, Wand-und Deckenbeläge wurden in Relation zu den konzeptionell- / räumlichen Zonierungen ausgebildet. Bei den scheinbar eingestellten 'Kuben', die in die angefügten Erweiterungen übergehen, wurden alle Innen-und Außen Oberflächen einheitlich mit Holz bekleidet. In den Zwischenräumen, die wiederum in die Speiseausgabe übergehen, wurden Böden und Wände in Beton-Optik gespachtelt.
Der Speisesaal lässt sich ohne großen Aufwand unterteilen, um abendliche Nutzungen des 'Stüberl 2.0' oder auch unterschiedliche Belegungsdichten bei einer der zahlreichen Mahlzeiten zu ermöglichen. Hierfür wurden variable Raumabschlüsse – Schiebetüren und Rolltore – jeweils in Materialhomogenität zur umgebenden Wand eingebaut.