Entwurfsidee
Der Entwurf für ein Weingut in Pünderich, das die Grenze zwischen Mittel- und Terrassenmosel bildet, soll eine Hülle schaffen, in der Arbeitsabläufe funktionieren, das optimale Klima herrscht und eine Verbindung zur Landschaft, dem Stadtbild und den Menschen der Mosel sichtbar wird. Blau als unsere Leitfarbe findet sich wieder im dunklen Terrazzo der Fassade, der durchsetzt ist mit blauem Moselschiefer. Es bildet sich ein dimensionsloser Block, der einen Kontrast zur Lanschaft bildet und zugleich einen Bezug zu ihr herstellt. Die Umgebung reflektiert sich in der handgeschliffenen und dadurch haptisch reizvollen Oberfläche der Fassade.
Lage
Das Grundstück befindet sich in einem landwirtschaflich ge-nutzten, aber gut erschlossenen Gebiet auf dem sogenannten Zeller Hamm, einem steilen Hügel mit 200 m Höhenunterschied umgeben von einer Moselschleife.
Das Baufeld hat eine Steigung von 40 Grad und ist nach Sü- den ausgerichtet. Am gegenüberliegendem Moselufer liegt das Dorf Pünderich, welches mit einer Autofähre erreichbar ist.Pünderich befindet sich auf halber Strecke zwischen Trier undKoblenz.
In 2 km Entfernung erreicht man die Bundesstraße, die in etwa einer halben Stunde zur Autobahn führt.
In unmittelbarer Nähe des Grundstücks gelangt man zum Aussichtsturm „Prinzenkopf“ und zur Marienburg, die als Jugendherberge genutzt wird. Zur Marienburg, dem Hangviadukt, Pünderich und der Mosel besetehen Blickachsen.
Grundrisse
Die Grundrisse sind an die Arbeitsabläufe angepasst.Kelterhaus, Weinkeller und Lagerhaus befinden sich unterirdisch. Die Brutto-Grundfläche beträgt 4500 m2, bei einer Grundfläche von 1300 m2
Vom Kelterhaus mit einer Fläche von 800 m2 gelangt man über eine Treppe in den 120 m2 großen Mitarbeiterbereich mit einer Terrasse, Umkleiden, Duschen und einer Küche.
Der Weinkeller mit einer Größe von 1000 m2 beherbergt Tanksund Holzfässer, einen Kühlraum und ein kleine Laborzeile.
Im darunter liegenden, 1300 m2 großen Lager für Flaschenund den Versand, werden die fertigen Weine abgefüllt und gelagert, sowie für den Versand vorbreitet.
Auf dem Produktionsbereich sitzt der Turm mit einer Grundfläche von 150 m2. Der Verwaltungsbereich und die Schatzkammer hinter der Winzerwohung liegen teilweise unter der Besucheranfahrt.
Die Verwaltung mit einer Fläche von 250 m2 schließt das Labor, Lager, Technik- und Serverraum ein.
Die 150 m2 große Winzerwohnung mit 3,5 Zimmern, Küche,Bad, WC und Loggia verfügt über eine direkten Zugang zurSchatzkammer mit einer Fläche von 80 m2. Über eine in
Schatzkammer liegenden Treppe gelangt man in den Verwaltungsbereich. Winzerwohnung und Verwaltung haben jeweils einen eigenen Zugang zur Außentreppe, die an der Südfassade vom Foyer bzw. vom Parkplatz zum Einschnitt führt.
Die vier darüber liegenden Geschosse mit einer Fläche vonjeweils 150 m2 sind zugänglich für Besucher. Unten das Foyermit einen Luftraum und einer kleinen Lounge im Eingangsbereich. Im hinteren Teil des Raumes befindet sich die Vinothek und die Rezeption.
In den darüber liegenden Geschossen ist ein Verkostungsbereich, ein Restaurant und eine Bar mit Terrasse.
Alle Geschosse sind barrierefrei erreichbar. Ein barrierefreies WC befindet sich im zweiten Geschoss.
Über eine Außentreppe neben den Parkplätzen gelangt man zu den Ferienwohnungen. Eine Sauna und die Terrasse könnengemeinschaftlich genutzt werden. Im oberen Geschoss befindet sich eine Ferienwohnung mit Küche, zwei Schlafzimmern, Aufenthaltsbereich und zwei Bädern. In der unteren Etagegibt es eine Suite mit 45 m2 und ein Zimmer mit 25 m2.
Ein neu angelegter Wanderweg führt über eine lange Treppenanlage vom Fähranleger direkt zum Weingut.
Tragwerk
Die Außenwände sind tragend. Im Turm beträgt die Spannweite der Decken zehn Meter.
Der Lastabtrag für den Turm erfolgt in den Untergeschossen über Stützen, mit einer maximalen Spannweite von 8,00 m. Im Kelterhaus und im Lager muss je eine Stütze versetzt werden für den Wende- kreis der Landmaschinen bzw. LKWs. Die Last wird über Unterzüge zu den tragenden Wänden geleitet.
Die Produktionsebenen rücken passend zum Gelände und ihrem Platzbedarf jeweils 8,00 m weiter Richtung Mosel. Das Stützenraster in den Produktionshallen berträgt 8,00 x 8,00 m.
Der tragende Kern mit Lastenausfzug, Treppenhaus, Personenaufzug und Toiletten zieht sich durch alle Ge- schosse.
Der auskragende Verkostungsraum wird von zwei Stützen, die im Hang verschwinden getragen. So beträgt die Auskragung lediglich vier Meter.
Die Decken des Lagers und des Weinkeller werden aufgrund des hohen Lastanfalls als Kassettendecke mit einer Gesamtdicke von 0,80 m und ei- nem Raster von 1,00 x 1,00 m ausgebildet.
Fassade
Bei der Fassade handelt es sich um eine zu Terrazzo geschliffene Ortbetonfassade mit Anteilen an blauem Schiefer, der für die Baugrube ausgehoben wurde. Die zerkleinerten, scharfkantig gebrochenen Schieferbrocken haben eine Größe von 8 bis 64 mm.
Der schwarz eingefärbte Beton wird fugenlos gegossen, sodass durchgehende Fassadenflächen enstehen. Dazu wird eineStahlschalung mit aufgebrachter Holzschalung aus Finnwoodplatten verwendet.
Mögliche Schalungsstöße, Konenlöcher oder Nagelstellen werden davor verspachtelt. Die Fassade wird geschliffen und poliert. Poren der Oberfläche werden durch eine Hydrphobierung geschlossen, die als Korrosionsschutz dient. Eine glatte, reflektierende Oberfläche entsteht, in der sich die Umgebung spiegelt. Die großen Panoramafenster sitzen bündig in der Fassade.
Wir haben uns gegen eine Bruchsteinfassade entschieden, da die geologische Situation einen weiteren rentablen Abbau des Moselschiefers nicht mehr möglich macht. Störungen in der Lagerstätte in einer Fördertiefe von ca. 400 Metern haben dazu geführt, dass sich die Produktionsmenge reduzierte und nur noch niedrigwertiger Schiefer gefördert wurde. Zerkleinert zu Schiefersplitt kann dieser aber anteilig in den Beton gemischt werden.
Materialien
Die Beziehung vom Außenraum zum Innenraum wird durch die Umkehr von dunklem Material zu hellen Räumen in Szene gesetzt.
Im Innenausbau wird im Kundenbereich ein weiß geschliffener Zementestrich verwendet.
Die Funktionsschiene wird als Wandelement in Eiche dunkel gebeizt ausgeführt und bildet eine Anlehnung an den Weinkeller mit Barriques und Stückfässern die ebenfalls in Eiche einen warmen Farbton geben. Die Treppenbrüstungen werden als Kontrast in pulverbeschichtetem Stahl gesetzt und haben als Raumskulptur die Funktion den Besucher zu leiten.
Die Produktionsräume sind im robusten Sichtbeton gehalten. Der Boden wird als beständiger Gussasphalt ausgeführt.
Der Entwurf für ein Weingut in Pünderich, das die Grenze zwischen Mittel- und Terrassenmosel bildet, soll eine Hülle schaffen, in der Arbeitsabläufe funktionieren, das optimale Klima herrscht und eine Verbindung zur Landschaft, dem Stadtbild und den Menschen der Mosel sichtbar wird. Blau als unsere Leitfarbe findet sich wieder im dunklen Terrazzo der Fassade, der durchsetzt ist mit blauem Moselschiefer. Es bildet sich ein dimensionsloser Block, der einen Kontrast zur Lanschaft bildet und zugleich einen Bezug zu ihr herstellt. Die Umgebung reflektiert sich in der handgeschliffenen und dadurch haptisch reizvollen Oberfläche der Fassade.
Lage
Das Grundstück befindet sich in einem landwirtschaflich ge-nutzten, aber gut erschlossenen Gebiet auf dem sogenannten Zeller Hamm, einem steilen Hügel mit 200 m Höhenunterschied umgeben von einer Moselschleife.
Das Baufeld hat eine Steigung von 40 Grad und ist nach Sü- den ausgerichtet. Am gegenüberliegendem Moselufer liegt das Dorf Pünderich, welches mit einer Autofähre erreichbar ist.Pünderich befindet sich auf halber Strecke zwischen Trier undKoblenz.
In 2 km Entfernung erreicht man die Bundesstraße, die in etwa einer halben Stunde zur Autobahn führt.
In unmittelbarer Nähe des Grundstücks gelangt man zum Aussichtsturm „Prinzenkopf“ und zur Marienburg, die als Jugendherberge genutzt wird. Zur Marienburg, dem Hangviadukt, Pünderich und der Mosel besetehen Blickachsen.
Grundrisse
Die Grundrisse sind an die Arbeitsabläufe angepasst.Kelterhaus, Weinkeller und Lagerhaus befinden sich unterirdisch. Die Brutto-Grundfläche beträgt 4500 m2, bei einer Grundfläche von 1300 m2
Vom Kelterhaus mit einer Fläche von 800 m2 gelangt man über eine Treppe in den 120 m2 großen Mitarbeiterbereich mit einer Terrasse, Umkleiden, Duschen und einer Küche.
Der Weinkeller mit einer Größe von 1000 m2 beherbergt Tanksund Holzfässer, einen Kühlraum und ein kleine Laborzeile.
Im darunter liegenden, 1300 m2 großen Lager für Flaschenund den Versand, werden die fertigen Weine abgefüllt und gelagert, sowie für den Versand vorbreitet.
Auf dem Produktionsbereich sitzt der Turm mit einer Grundfläche von 150 m2. Der Verwaltungsbereich und die Schatzkammer hinter der Winzerwohung liegen teilweise unter der Besucheranfahrt.
Die Verwaltung mit einer Fläche von 250 m2 schließt das Labor, Lager, Technik- und Serverraum ein.
Die 150 m2 große Winzerwohnung mit 3,5 Zimmern, Küche,Bad, WC und Loggia verfügt über eine direkten Zugang zurSchatzkammer mit einer Fläche von 80 m2. Über eine in
Schatzkammer liegenden Treppe gelangt man in den Verwaltungsbereich. Winzerwohnung und Verwaltung haben jeweils einen eigenen Zugang zur Außentreppe, die an der Südfassade vom Foyer bzw. vom Parkplatz zum Einschnitt führt.
Die vier darüber liegenden Geschosse mit einer Fläche vonjeweils 150 m2 sind zugänglich für Besucher. Unten das Foyermit einen Luftraum und einer kleinen Lounge im Eingangsbereich. Im hinteren Teil des Raumes befindet sich die Vinothek und die Rezeption.
In den darüber liegenden Geschossen ist ein Verkostungsbereich, ein Restaurant und eine Bar mit Terrasse.
Alle Geschosse sind barrierefrei erreichbar. Ein barrierefreies WC befindet sich im zweiten Geschoss.
Über eine Außentreppe neben den Parkplätzen gelangt man zu den Ferienwohnungen. Eine Sauna und die Terrasse könnengemeinschaftlich genutzt werden. Im oberen Geschoss befindet sich eine Ferienwohnung mit Küche, zwei Schlafzimmern, Aufenthaltsbereich und zwei Bädern. In der unteren Etagegibt es eine Suite mit 45 m2 und ein Zimmer mit 25 m2.
Ein neu angelegter Wanderweg führt über eine lange Treppenanlage vom Fähranleger direkt zum Weingut.
Tragwerk
Die Außenwände sind tragend. Im Turm beträgt die Spannweite der Decken zehn Meter.
Der Lastabtrag für den Turm erfolgt in den Untergeschossen über Stützen, mit einer maximalen Spannweite von 8,00 m. Im Kelterhaus und im Lager muss je eine Stütze versetzt werden für den Wende- kreis der Landmaschinen bzw. LKWs. Die Last wird über Unterzüge zu den tragenden Wänden geleitet.
Die Produktionsebenen rücken passend zum Gelände und ihrem Platzbedarf jeweils 8,00 m weiter Richtung Mosel. Das Stützenraster in den Produktionshallen berträgt 8,00 x 8,00 m.
Der tragende Kern mit Lastenausfzug, Treppenhaus, Personenaufzug und Toiletten zieht sich durch alle Ge- schosse.
Der auskragende Verkostungsraum wird von zwei Stützen, die im Hang verschwinden getragen. So beträgt die Auskragung lediglich vier Meter.
Die Decken des Lagers und des Weinkeller werden aufgrund des hohen Lastanfalls als Kassettendecke mit einer Gesamtdicke von 0,80 m und ei- nem Raster von 1,00 x 1,00 m ausgebildet.
Fassade
Bei der Fassade handelt es sich um eine zu Terrazzo geschliffene Ortbetonfassade mit Anteilen an blauem Schiefer, der für die Baugrube ausgehoben wurde. Die zerkleinerten, scharfkantig gebrochenen Schieferbrocken haben eine Größe von 8 bis 64 mm.
Der schwarz eingefärbte Beton wird fugenlos gegossen, sodass durchgehende Fassadenflächen enstehen. Dazu wird eineStahlschalung mit aufgebrachter Holzschalung aus Finnwoodplatten verwendet.
Mögliche Schalungsstöße, Konenlöcher oder Nagelstellen werden davor verspachtelt. Die Fassade wird geschliffen und poliert. Poren der Oberfläche werden durch eine Hydrphobierung geschlossen, die als Korrosionsschutz dient. Eine glatte, reflektierende Oberfläche entsteht, in der sich die Umgebung spiegelt. Die großen Panoramafenster sitzen bündig in der Fassade.
Wir haben uns gegen eine Bruchsteinfassade entschieden, da die geologische Situation einen weiteren rentablen Abbau des Moselschiefers nicht mehr möglich macht. Störungen in der Lagerstätte in einer Fördertiefe von ca. 400 Metern haben dazu geführt, dass sich die Produktionsmenge reduzierte und nur noch niedrigwertiger Schiefer gefördert wurde. Zerkleinert zu Schiefersplitt kann dieser aber anteilig in den Beton gemischt werden.
Materialien
Die Beziehung vom Außenraum zum Innenraum wird durch die Umkehr von dunklem Material zu hellen Räumen in Szene gesetzt.
Im Innenausbau wird im Kundenbereich ein weiß geschliffener Zementestrich verwendet.
Die Funktionsschiene wird als Wandelement in Eiche dunkel gebeizt ausgeführt und bildet eine Anlehnung an den Weinkeller mit Barriques und Stückfässern die ebenfalls in Eiche einen warmen Farbton geben. Die Treppenbrüstungen werden als Kontrast in pulverbeschichtetem Stahl gesetzt und haben als Raumskulptur die Funktion den Besucher zu leiten.
Die Produktionsräume sind im robusten Sichtbeton gehalten. Der Boden wird als beständiger Gussasphalt ausgeführt.