Die Gesetzgebung schreibt vor, dass ein Beachclub innerhalb von 2 Wochen im Frühjahr aufgebaut und im Herbst wieder abgebaut werden kann um.
Das in Paris ansässige Architekturbüro Studio Akkerhuis hat in Zusammenarbeit mit Philipp Molter einen Beachclub entworfen, der gestalterisch und konstruktiv mit der ueblichen Bauweise der bisherigen Beachclubs bricht. Bries, so der Name, befindet sich in Nordwijk, einem Urlaubsort ca. 50 km südlich von
Amsterdam.
Den Hauptteil des Baus bildet ein einziger, offen gestalteter und dem Meer zugewandter Raum, dessen Aufteilung im Innern flexibel und nach Bedarf gestaltet werden kann. Daran angedoggt, doch optisch klar getrennt, sind modulare Versorgungseinheiten, die Lager, Küche, Büro und Sanitäreinheiten beinhalten.
Die Trägerstruktur des 360qm großen Raumes bildet ein Stahlgerüst aus 24 Stützen und 9 Längsträgern. Daran abgehängt ist zu drei Seiten eine Fassade aus 4 m breiten und 3 m hohen Glastüren. Bei gutem Wetter kann sie bis zu einer Breite von 30 Metern geöffnet werden. Die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen, Terrasse und Innenraum werden zu einer einzigen Fläche, was der ohne Unterbrechung durchgehende Holzboden noch einmal betont. Damit reagiert der Bau auf die rasch wechselnden Wetterverhältnisse, und ermöglicht einen von Wetter und Temperatur unabhängigen Betrieb.
Das flache weiße Textildach hebt sich zum Strand hin an, um die Ausrichtung des Raumes in Richtung Meer zu betonen. Es besteht aus zwei Schichten: Die erste (Soltis von Ferrari) bildet den Sonnenschutz und wirft einen Schatten auf die zweite Schicht (Précontraint von Ferrari), die vor Regen schützt, gleichzeitig jedoch 48% Licht durchlässt. Zwischen diesen beiden Schichten entsteht ein warmes Luftpolster, welches vom Wind weggeblasen wird. Der „auf dem Reißbrett“ geplante Effekt bestätigt sich in der Praxis: Der Innenraum ist extrem hell und bedarf tagsüber keines künstlichen Lichtes. Gleichzeitig heizt er sich nicht auf und bleibt auch bei hohen Temperaturen angenehm kühl. Eine Klimaanlage ist überflüssig.
Da der Beachclub zum Strand hin ausgerichtet ist, betritt der Gast das Lokal quasi von hinten. Von der Strasse her über eine Düne kommend, trifft er auf die Seite, auf der sich auch die Versorgungseinheiten befinden. Die neun Module aus Massivholz sind untereinander verbunden und heben sich klar vom Hauptteil des Clubs ab. Das natürliche Material, Kreuzlagenholz aus einheimischem nachwachsendem Holz schafft eine warme Optik und angenehme Haptik, die auch im Innern der Einheiten spürbar ist. Der Entwurf von Moduleinheiten hat auch praktische Gründe. Jedes der 12 Module kann samt Inhalt mit einem Gabelstapler wegtransportiert werden.