Die vorgefundene Räumlichkeit - ein ehemaliger Drogeriemarkt, der einige Jahre Leerstand hinter sich hatte - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Chilehaus, den Deichtorhallen und der HafenCity, wurde als Primärstruktur verstanden und blieb in ihren Rahmenbedingungen unverändert, die großen Fensterflächen samt niedrigen Brüstungen und die Stützen sowie die abgehängte Decke wurden in den Entwurf einbezogen. Es ist eine offene Bürostruktur mittels Sekundär- und Tertiärstrukturen entstanden, die zwischen Raumzonen unterscheidet, welche der Kommunikation dienen und jenen, die ruhige Arbeitsplätze offerieren.
Eine räumliche Trennung ist nicht vollzogen worden, stattdessen gehen die verschiedenen Raumangebote fließend ineinander über. Der Ausformulierung der Möbel entsprechend, dienen alle durch die Sekundärstruktur geformten Raumzonen dem Austausch im Büro. Diese Sekundärstruktur wird aus den fünf Basiselementen, einfachen Baukastenkorpi, gebildet. Durch deren geometrische Ausformung und Erweiterungsfähigkeit konnte ein differenziertes Raum- und Möbelkonzept umgesetzt werden, da ihnen ein modulares Maßsystem zugrunde liegt, welches einfache bis komplexe Formationen ermöglicht. Als Tertiärstruktur ergänzen einzelne Möbelelemente die Sekundärstruktur. Tischarbeitsplatten, ein freigeformter Besprechungstisch und transportable Boxen erweitern das Spektrum der Möglichkeiten hinsichtlich der Formgebung, Raumbildung und der Erfüllung funktionaler Anforderungen.
Dabei bleibt das aus der Sekundär- und Tertiärstruktur zusammengestellte Möbelsystem offen für neue Herausforderungen und räumliche Veränderungen. Als zusätzliches Gestaltungselement wurde die Ausbildung aller aufeinander abgestimmten Oberflächen verstanden. Die sich wie Bänder ausstülpenden Oberseiten der Möbelelemente sind nicht nur durch ihre Formgebung akzentuiert, sondern in Teilen auch farblich betont. Gegenüber dem lichtgrauen Bodenbelag und den matt weiß beschichteten Korpi sind diese Oberflächen mit einer kräftigen Farbgebung in magenta kontrastreich eingesetzt und heben somit die raumbildenden Bewegungen der Möbel hervor. Warme, weiche Materialien wie der Stoff der Stuhlpolster und das Holz einzelner Möbelelemente ergänzen nuanciert eingesetzt den Materialkanon und harmonieren mit den klaren Oberflächen des Möbelsystems.