Das kleine Bürohaus R10 ist der vorläufige Abschluss einer Jahrzehnte andauernden, schrittweisen Aufwertung eines Gewerbeinnenhofes in der Rentzelstraße. Eine alte Autofabrik von 1912 sowie der Um- und Anbau einer alten Tankstelle mit einem Atelierhaus waren der Auftakt, hinzu kamen ein Umbau zu einem Einfamilienhaus sowie eine Dachaufstockung vorne an der Straße. Der Neubau beendet nun diese innere Verdichtung mit einem in der Höhe maßvollen Kubus, welcher mit lediglich drei Geschossen eine Enge im Innenhof vermeidet und stattdessen Licht und Luft hineinlässt. Ein äußerlich zurückhaltender Auftritt läßt dennoch einen kühnen Antritt in das Innere des Hauses zu: Eine lange, zweigeschossige, geradlinig geführte Treppe erschließt einen großzügigen Luftraum mit überraschenden Ausblicken und Lichtspielen. Eingeschnittene Loggien und teils hohe Geschosse mit bodentiefen Fenstern führen diese räumlichen Überraschungsmomente fort. Das Außenmauerwerk aus gerumpeltem Stein, das zunächst mehrfach geschlemmt und anschließend vor Ort angeschliffen wurde, erzeugt eine helle, lebendige Oberfläche, welche die Eleganz des harmonisch proportionierten Gebäudes unterstreicht und den Besucher entlang der Treppe bis in das Gebäude begleitet. Ohne handwerklich dekorativ zu sein, findet der Neubau mit seinem einzigartigen und gleichzeitig zeitlosem Verblendmauerwerk seinen Platz im ziegelgeprägten Hamburg.