»Wir wollen in einem gemeinsamen Wohnprojekt unsere bisherige Lebensform erweitern. Unterschiedliche Charaktere, Talente, Lebenseinstellungen und Lebensgestaltungen finden wir spannend. Wir haben Spaß an lebendiger Gemeinschaft, ohne das Recht auf Individualität der anderen begrenzen zu wollen.«
Die Architektur des Hauses versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden. Sie schafft differenzierte Orte für das Leben der Gemeinschaft und auch für den privaten Rückzug.
Das Gebäude ist gegliedert in zwei Baukörper, einen vorderen Gebäudeteil an der Straße und einem längeren im rückwärtigen Bereich des Grundstücks. Das Haus hat eine Tiefgarage mit Stellplätzen für alle Hausbewohner. Die beiden Gebäudeteile sind jeweils dreigeschossig mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss. Sie sind so zueinander angeordnet, dass zwischen ihnen ein Innenhof entsteht.
Der Weg von der Straße zum Innenhof führt über einen baumbestandenen Zugangsbereich am vorderen Gebäudeteil vorbei. Im Erdgeschoss befindet sich der Gemeinschaftsraum. Er wird für gemeinsame Aktivitäten der Hausgemeinschaft, aber auch individuell (für Geburtstage, Feste etc.) genutzt. Er öffnet sich bei Gelegenheit auch zur Nachbarschaft und ins Quartier hinein. Eine kleine Übernachtungsmöglichkeit für Gäste schließt sich an.
Die Fassade spiegelt die Individualität der Grundrisse wieder: Auf der privaten Gartenseite stecken Balkone verschiedenster Größe in einem Stahlgerüst wie in einem Setzkasten. Anthrazitgraue Putzfelder mit Kammzug-Struktur auf silbergrauem mineralischen Kratzputz bilden ein robustes Grundraster für die unregelmäßig angeordneten Fensteröffnungen. Das Farbkonzept mit dem grauen Putz und den feuerroten Stahlgeländern betont die gemeinschaftliche Mitte.