Nach jahrelangem Dornröschenschlaf des Areals erhält es über die Revitalisierung des Ringlokschuppens zu einem Forschungs- und Lehrgebäude mit Büros und integriertem Auditorium einen Initial-Impuls, der weit über die Grenzen der vier Hektar hinausgeht und in der ganzen Stadt spürbar ist.
Die Außenhülle des Ringlokschuppens wurde erhalten und sorgfältig restauriert, um seine historische Bedeutung zu bewahren. Das Gebäude ist ein Symbol für die industrielle Vergangenheit der Region.
Das Ensemble ist in drei ebenerdige Baukörper gegliedert, die als großräumige Hallen kreissegmentartig angeordnet sind. In dem kathedralartig ausgebildeten Mittelbau befindet sich das zweigeschossige Innovatorium, eine moderne Veranstaltungslocation, die öffentliche Veranstaltungen für 400 Personen erlaubt.
In die beiden anschließenden Hallen wurden - ähnlich wie einst die Dampflokomotiven - pro Segment in dem höheren Hallenteil zweigeschossige Holz-Raummodule in freiem Spiel eingeschoben bzw. eingestellt. Der niedrigere Hallenteil erhält vereinzelt eingeschossige Module und behält damit seinen hallenartigen Charakter als Raumkontinuum. Alle Raummodule sind in BIM als elementierte Massivholzkonstruktion ausgeführt.
Die Gebäudekubatur mit einer Deckenhöhe von 8 Metern bietet optimales Potenzial zur Schaffung eines Open-Space-Bereiches. Die Multifunktions- und Gemeinschaftsflächen fungieren als Ort für Inspiration, Begegnung und kreativen Austausch. Die Holz-Kuben erhöhen die Ausnutzung der Bestandsfläche und schonen Oberflächenversiegelung. Das warme Holz und der Bestand ergeben eine großartige Symbiose aus Historie und Zukunft. Eine praktische und ästhetische Lösung, um die verschiedenen Funktionsbereiche innerhalb des Zentrums herzustellen.
Neue Treppenräume und Freitreppen verbinden die Ebenen und laden zum Verweilen oder Kommunizieren ein. Im Sinne einer flexiblen Nachnutzung können die Mieteinheiten durch die Moduleinbauten jederzeit erweitert oder verkleinert werden.
Das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DKFI) hat sich von Anfang an als Zugpferd engagiert. Es folgten Gründerszene, Handwerk, Hochschule und Universität. Als Ankermieter und Motor forscht das DFKI in Osnabrück an KI-gestützter Agrarobotik für Erntemaschinen und wird mit anderen wichtigen Playern aus Handwerk und Wirtschaft zusammen das Deutschlandweit einzigartige Agrotech Valley auf den Weg bringen. Hier wird, vor dem Hintergrund der digitalen Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft, über die Grenzen von Wirtschaft, Wissenschaft in Forschung und Lehre und Verwaltung hinaus zusammengearbeitet.