Heute ein verfallenes Gebäude unter den Wohnhäusern im Mahrfeld, war das Hallenbad vor zehn Jahren ein sehr belebter und wichtiger Ort für die BewohnerInnen und BesucherInnen meines Heimatortes Mariazell. Familien, Freundesgruppen und Schulklassen kamen gerne, um das Wasser zu genießen, sich sportlich zu betätigen oder nur um zu entspannen. Die Schließung kam sehr plötzlich, aber dennoch mit einem deutlichen Grund – die Heiz- und Betriebskosten wurden zu teuer. Da besonders viele junge Leute nach dem Schulabschluss Mariazell verlassen, wird die Wichtigkeit eines solchen Ortes des Zusammenkommens, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, wie es das Hallenbad damals war, sehr wichtig. Daher war es mir von großer Bedeutung mich diesem Thema zu widmen, dem Ort einen Mehrwert zu geben, und gleichzeitig eine Möglichkeit zu finden, wie man bereits verloren gegangenes Gut aufwerten und den damaligen Problemen entgegenwirken kann, um leerstehende Gebäude zu revitalisieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Das Schwimmbad soll wieder „Aufblühen“ und mit weiteren Funktionen aufgewertet werden.
Neben dem Hallenbad wird ein Kräuteranbau geplant. Die Kräuter werden für den Wellnessbereich des Bades verwendet, sowie der Gnadenapotheke Mariazell zur Herstellung von Heilkräuterprodukten zur Verfügung gestellt. Durch die Auswahl dieses zusätzlichen Zwecks wird eine Verbindung zur Apotheke im Ortskern Mariazell erreicht und ein Kreislauf der Funktionen am Grundstück selbst geschaffen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen bietet der Kräuteranbau zusammen mit der Architektur einen eigenen Landschaftspark und bietet Einblick in die traditionelle Landwirtschaft und den regionalen Anbau, sowie die Verarbeitung der vorhandenen Kräuter. Durch Räumlichkeiten für Seminare und Workshops können die MariazellerInnen und BesucherInnen mehr über Regionalität und die Wirkung von Heilkräutern erfahren. Zusätzlich wird eine Unterkunft in Zusammenhang mit den Seminarräumlichkeiten angeboten, um den KursbesucherInnen oder KursleiterInnen den Aufenthalt zu erleichtern.
Bestand
Der Bestand weist deutliche Merkmale einer Architektur der 1970er-Jahre auf. Mit den Waschbetonplatten, den reinen orthogonalen Formen und den Lichtbänden ist die Bauepoche leicht zu erkennen. An der Fassade ist die Rasterordnung anhand der Fugen zwischen den einzelnen Platten abzulesen. Im Innenraum wurde viel mit Holzverkleidungen und Fliesen gearbeitet. Vereinzelte Stellen sind schon sehr verfallen und das Dach ist bereits an vielen Stellen undicht, was an vielen nassen Stellen am Boden im Innenraum zu sehen ist. Zurzeit wird die Eingangshalle als Zwischenlager von den Stadtbetrieben verwendet.
Trotz des Verfalls der Bausubstanz ist ein enormes Potenzial des Baukörpers und des Grundes erkennbar. Die Grundstruktur ist noch intakt und durch die logische Funktionsaufteilung kann vieles davon für den neuen Entwurf übernommen werden. Das Grundstück selbst weist eine hohe Qualität an Ausblicken und Bezügen zur Landschaft und Natur auf.
Inspiration
Durch die Lage des Projektes in der beeindruckenden Landschaft von Mariazell war es mir zudem wichtig, das Potenzial dieser Umgebung zu nutzen und einen bewussten Umgang mit der Natur und dem Außenraum anzustreben, um die Landschaft als einen Teil des Entwurfes anzusehen. Während einem einmonatigen Aufenthalt in Japan im September 2022 konnte ich zudem von der traditionellen Holzarchitektur und dessen Umgang mit der Natur viele Eindrücke sammeln und fand eine wichtige Inspirationsquelle für meinen Entwurf.
Der vorgeschlagene Entwurf kreiert Räumlichkeiten, die eine enge Verbindung mit dem Außenraum und so mit der Natur bilden. Dieser Bezug ist in der traditionellen Architektur Japans häufig anzufinden und in deren Geschichte stark verankert. Durch die schmalen Holzterrassen entlang der Fassade und dem auskragenden Dach ergeben sich Zwischenzonen des Innen- und Außenraums, die eine fließende Überleitung vom Gebauten zum Natürlichen bilden. Ein Ziel meiner Arbeit ist, dieses Gefühl in meinen Entwurf zu übersetzen und bestimmte Elemente der japanischen Architektur anzuwenden, um diese Verbundenheit der Architektur zur Natur – hier speziell zu den Kräuterfeldern – darzustellen. Durch umlaufende Holzstege gestalte ich eine Zone des Aufenthaltes im Außenbereich. Durch die auskragenden Dachtraufen entsteht ebenso eine geschützte Aufenthaltszone. Die Verwendung unbehandelter Holzelemente verstärkt den Bezug zu Tradition und Natur.
Neben dem Hallenbad wird ein Kräuteranbau geplant. Die Kräuter werden für den Wellnessbereich des Bades verwendet, sowie der Gnadenapotheke Mariazell zur Herstellung von Heilkräuterprodukten zur Verfügung gestellt. Durch die Auswahl dieses zusätzlichen Zwecks wird eine Verbindung zur Apotheke im Ortskern Mariazell erreicht und ein Kreislauf der Funktionen am Grundstück selbst geschaffen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen bietet der Kräuteranbau zusammen mit der Architektur einen eigenen Landschaftspark und bietet Einblick in die traditionelle Landwirtschaft und den regionalen Anbau, sowie die Verarbeitung der vorhandenen Kräuter. Durch Räumlichkeiten für Seminare und Workshops können die MariazellerInnen und BesucherInnen mehr über Regionalität und die Wirkung von Heilkräutern erfahren. Zusätzlich wird eine Unterkunft in Zusammenhang mit den Seminarräumlichkeiten angeboten, um den KursbesucherInnen oder KursleiterInnen den Aufenthalt zu erleichtern.
Bestand
Der Bestand weist deutliche Merkmale einer Architektur der 1970er-Jahre auf. Mit den Waschbetonplatten, den reinen orthogonalen Formen und den Lichtbänden ist die Bauepoche leicht zu erkennen. An der Fassade ist die Rasterordnung anhand der Fugen zwischen den einzelnen Platten abzulesen. Im Innenraum wurde viel mit Holzverkleidungen und Fliesen gearbeitet. Vereinzelte Stellen sind schon sehr verfallen und das Dach ist bereits an vielen Stellen undicht, was an vielen nassen Stellen am Boden im Innenraum zu sehen ist. Zurzeit wird die Eingangshalle als Zwischenlager von den Stadtbetrieben verwendet.
Trotz des Verfalls der Bausubstanz ist ein enormes Potenzial des Baukörpers und des Grundes erkennbar. Die Grundstruktur ist noch intakt und durch die logische Funktionsaufteilung kann vieles davon für den neuen Entwurf übernommen werden. Das Grundstück selbst weist eine hohe Qualität an Ausblicken und Bezügen zur Landschaft und Natur auf.
Inspiration
Durch die Lage des Projektes in der beeindruckenden Landschaft von Mariazell war es mir zudem wichtig, das Potenzial dieser Umgebung zu nutzen und einen bewussten Umgang mit der Natur und dem Außenraum anzustreben, um die Landschaft als einen Teil des Entwurfes anzusehen. Während einem einmonatigen Aufenthalt in Japan im September 2022 konnte ich zudem von der traditionellen Holzarchitektur und dessen Umgang mit der Natur viele Eindrücke sammeln und fand eine wichtige Inspirationsquelle für meinen Entwurf.
Der vorgeschlagene Entwurf kreiert Räumlichkeiten, die eine enge Verbindung mit dem Außenraum und so mit der Natur bilden. Dieser Bezug ist in der traditionellen Architektur Japans häufig anzufinden und in deren Geschichte stark verankert. Durch die schmalen Holzterrassen entlang der Fassade und dem auskragenden Dach ergeben sich Zwischenzonen des Innen- und Außenraums, die eine fließende Überleitung vom Gebauten zum Natürlichen bilden. Ein Ziel meiner Arbeit ist, dieses Gefühl in meinen Entwurf zu übersetzen und bestimmte Elemente der japanischen Architektur anzuwenden, um diese Verbundenheit der Architektur zur Natur – hier speziell zu den Kräuterfeldern – darzustellen. Durch umlaufende Holzstege gestalte ich eine Zone des Aufenthaltes im Außenbereich. Durch die auskragenden Dachtraufen entsteht ebenso eine geschützte Aufenthaltszone. Die Verwendung unbehandelter Holzelemente verstärkt den Bezug zu Tradition und Natur.