Es gibt zwei konzeptionelle Ansätze ein Restaurant umzubauen: Entweder gibt man dem Raum ein neues, frisches Kleid oder man erzählt eine Geschichte, die zu dem Restaurant passt. Themen wie Regionalität, Nachhaltigkeit, Sinn für das Detail, Handwerklichkeit, aber auch ein sehr hohes Maß an ästhetischer Kraft spielen in der Küche von Marco Müller eine große Rolle. Einem Maßanzug gleich, haben wir Kochraum, Gastraum und die Werkstatt ineinander verwoben. Sie sind nicht mehr von einander getrennte Welten, sondern die Küche, die Bevorratung der Ingredienzen und der Raum der Gäste sind eins.
Der Gast wird nicht nur als Konsument, sondern als Teil des Ganzen gesehen. Das Kochen, aber auch der Dialog mit dem Gast und die Lagerung der eingelegten Produkte sind die gestalterischen Aspekte für die Neuformulierung im Rutz.
Der Dialog zwischen Koch und den Gästen wird an einem Stehtisch gegenüber der Küche verortet. Hier sollen alle Gäste, die es wünschen einen Gang im Stehen einnehmen und mit dem Blick in die Küche sich zum Einen die Beine vertreten, aber auch die gesamte Küchenmannschaft in Aktion zu erleben. Mit dem Schaulager in Rücken entsteht hier der Kumulationsort aus Lagerhaltung und Spitzenküche.