Der Sanierungsmaßnahme wurde eine umfangreiche Denkmaldokumentation und Bauforschung vorangestellt. Bauzeitliche Materialien und Einbauten wurden nach Möglichkeit erhalten, ausgebaut, aufgearbeitet und wieder montiert. Das Farbkonzept wurde durch die Bestimmung der Originalfarbigkeit vorgegeben und wird maßgeblich von Klinkerrot, gedecktem Weiß an Wänden und Decken sowie blauem Lack der Stahleinbauten bestimmt. Der Baukörper wurde in Bezug auf Schadstoffe, Brandschutz, Anlagentechnik, Barrierefreiheit, Akustik und Ballwurfsicherheit saniert. Die energetische Sanierung schloss die denkmalgerechte Montage einer PV-Anlage ein.
Das Gebäude ist 2-geschossig organisiert und teilunterkellert. Die Stockwerke werden über zwei offene Treppenhäuser erschlossen. Im Erdgeschoss befindet sich das Foyer, die Halle mit Geräteräumen und Lehrerumkleide/1.Hilfe, ein Übungsraum für das Darstellende Spiel, ein barrierefreier Sanitärraum sowie ein Putzmittelraum. Die Bühne erreicht man über eine Zwischenebene am östlichen Treppenhaus, das Besucher WC befindet sich auf einer Zwischenebene am westlichen Treppenhaus. Über beide Treppenhäuser gelangt man zur Empore, welche sich zur Halle hin öffnet und den Zugang zu den beiden Umkleidebereichen und der Requisite bildet. Auf der Empore können bis zu 90 Zuschauer Platz nehmen.
Der gut erhaltene, rote Klinkerboden der Eingangsebene, sowie der anthrazitfarbene Terrazzo, der Treppenanlagen wurde gereinigt und ausgebessert. Der wandbegleitende graue Terrazzosockel und Terrazzofries in Foyer und Treppenhäusern wurde freigelegt und entsprechend aufgearbeitet. Die bauzeitlichen Holztürblätter, Stahlzargen, Schonbleche und Türgriffe wurden zum großen Teil aufgearbeitet und im Originalfarbton wieder eingebaut. Zugangstüren zur Turnhalle, die Geräteraumtüren und die Türanlage zum Stuhllager unter der Bühne waren nicht bauzeitlich und wurden nach bauzeitlichem Vorbild hergestellt. Die filigranen Stahl-Geländer in den Treppenhäusern sowie auf der Empore wurden gemäß bauzeitlichem Vorbild aufgearbeitet und unter Berücksichtigung der Normen und Richtlinien mit Hilfe von Acrylglas-Elementen erhöht. Der notwendige zweite Handlauf in den Treppenhäusern wurde in Acrylglas, als sogenannte Ghost-Version, realisiert. Die Halle bekam an der Außenwand eine weiße Prallwand aus lackierten Holzwerkstoffplatten, welche die Heizkörpernischen, wie im bauzeitlichen Original, verkleidet. Die Stahlgestelle und Holzauflagen der Umkleidebänke, Besuchersitzbänke und der mobilen Bühnentreppe, sowie die festeingebauten Sportgeräte an den Hallenwänden, wurden aufgearbeitet und, im Originalfarbton lackiert, wieder eingebaut. Die bauzeitlichen Waschrinnen wurden vor Sanierung ausgebaut, gereinigt und in verminderter Stückzahl wieder nutzbar gemacht. Die Einbauten im Besucher-WC, wie Waschbecken, WC-Trennwand, Pilzleuchten, Heizkörper sowie die Wand- und Bodenfliesen konnten ebenfalls im Original bewahrt werden. Auch die bauzeitlichen Plattenheizkörper im Bereich der Treppenhäuser konnten aufgearbeitet wieder in Betrieb gehen.