Denkmalgerechte Sanierung eines Schlachthofgebäudes (ehemalige Fettschmelze)

Messering 19, 01067 Dresden

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stilmacher Architekten


51.0740458 13.7141454 Messering 19, 01067 Dresden
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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Büro- und Verwaltungsbauten

Objektart

Bürogebäude

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Datum der Fertigstellung

04.2021

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
17.300 m³
Grundstücksgröße
5.013 m²
Grundstücksgröße
8.560 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.400.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Gas

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Historie
Die ehemalige Fettschmelze war Bestandteil des städtischen Schlacht- und Viehhofs im Ostragelände Dresden. Dieser wurde von Hans Erlwein geplant und konnte 1910 fertiggestellt werden. Damals galt die Anlage als modernster Vieh- und Schlachthof, wobei dafür das gerade erst entwickelte „Eisenbeton“ als neuer Baustoff für Tragkonstruktionen ausschlaggebend war. So wurde auch die Fettschmelze errichtet. Sie war eines der letzten fertiggestellten Bauwerke des Ensembles. 1994 wurden die Arbeiten in der Fettschmelze, wie im Rest des Schlachthofes, eingestellt. Die Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.
Das Gebäudeensemble der Fettschmelze bestand aus drei Teilen, dem Hauptgebäude, dem Nebengebäude direkt am Messering und dem Funktionsgebäude parallel zur ehemaligen Fettschmelze, welches aufgrund starker Schäden abgerissen wurde. Längs der Südfront des Gebäudes wurde eine Laderampe vorgelegt, die heute noch erhalten ist. Das gesamte Grundstück war mit Betonplatten versiegelt. Diese wurden komplett entfernt, damit Grünflächen und Stellplätze entstehen konnten.

Nutzung
Das Gebäude dient einer allgemeinen Büronutzung, die sich über das Erdgeschoss bis zum dritten Obergeschoss erstreckt.
Im Keller befinden sich überwiegend Räume mit einer Nebennutzung. Neben Sanitäranlagen befinden sich zudem Multifunktionsräume sowie zwei Konferenzräumen mit flexibler Bestuhlung und einen Relaxing- und Umkleidebereich. Aufgrund der Hochwassergefährdung sind die Technikflächen im Dachspitz untergebracht.
Im Anbau, dem ehemaligen Kesselhaus, wurde auf ca. 200 m² ebenso ein offener und zugleich flexibler Arbeitsbereich geschaffen. Eine zusätzliche Galerieebene ergänzt die neue Nutzung.
Der ehemalige Schornstein wurde ebenfalls saniert, ist aber in seiner Funktion nicht mehr nutzbar.
Das zweigeschossige Nebengebäude am Messering wurde ebenso für eine Büronutzung umgebaut.

Konstruktion
Das Tragwerk des Gebäudes wurde in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtet. Dabei bilden die Außenwände mit ausgefachtem Mauerwerk, die Stahlbetonstützen und -unterzüge das Grundgerüst der Konstruktion. Dieses blieb als solches erhalten.
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war Stahlbeton ein noch sehr junger Baustoff und wurde anders gerechnet, geplant und verbaut als heute. Meist wurden die Mindestwerte für Betondeckungen in der Praxis nur als „Mittelwerte“ angesehen, die teilweise erheblich unterschritten wurden, sodass man eine Betondeckung von nur wenigen Millimetern vorgefunden hat. In der Fettschmelze ist dies jedoch nur an vereinzelten Stellen der Fall. Das ist nicht zuletzt dem Architekten Hans Erlwein zu verdanken, der die gesamte Anlage nach dem neusten damaligen Stand der Technik entwickelt hat. Somit konnte die Sanierung nicht nur mit geringem Aufwand, sondern auch materialschonend erfolgen. Nach statischem Erfordernis wurden Ausbesserungen am Beton vorgenommen. Ein Großteil der innenliegenden Stützen und Unterzüge bleiben in der Betonoptik sichtbar und wurden lediglich hydrophobiert.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Eine denkmalgerechte Sanierung stellt Bauherren, Architekten und Fachplaner vor besonderen Herausforderungen. Einerseits muss eine gewisse Flexibilität der Planer und Ausführenden vorhanden sein, da im Bestand selten von Anfang an klar ist, welche Maßnahmen im Detail getroffen werden müssen. Andererseits muss man sich bereits in den ersten Leistungsphasen an festgelegten behördlichen Forderungen halten. Bei der Fettschmelze war das das einheitliche Gestaltungskonzept des städtischen Schachthofes – z.B. moosgrüne Holzfenster, hellbeige Putzfassade, ziegelrote Bieberschwanzdeckung. Die enge Absprache mit dem Denkmalschutz ist unerlässlich. Oft ist es ein feinfühliges Ausloten zwischen Denkmalamt und Planer. Denn trotz des Denkmalcharakters soll das Gebäude geeignet für die Büronutzung sein. In diesem Fall wurden unter anderem Dachflächenfenster für eine bessere Beleuchtung des 3. Obergeschosses ins Dach integriert.
 

VERBAUTE PRODUKTE

Aluminium-Türen
Brandschutztür HE311

Steico Aufsparrendämmung
Steico

Aufzug
Aufzug

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Stilmacher Architekten

Messering 19

01067 Dresden

Tel. +49 351 31388820

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Röwert Fenster & Tür GmbH

Heilbronner Str. 10

01189 Dresden

Tel. +49 351 403710

Bauleistung: Rohbau

Bendl Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG Sebnitz

Schulgasse 6

01848 Hohnstein

Tel. 035971 5040


Fachplanung: Tragwerksplanung

Geriplan - Ingenieurbüro für Bauplanung

Ullersdorfer Platz 2

01324 Dresden

Tel. 0351-2630376


Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

HABELT-HAUSTECHNIK GmbH

Wilhelm-Müller-Str. 4

01157 Dresden

Tel. 0351 / 4 21 03 10


Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Zimmerei Eberth

Sürßen 8a

01809 Dohna

Tel. 03529 539630


Architekturfotografie

Studio Anne Hasselbach

Pulsnitzer Straße 46

01917 Kamenz

Tel. +49 160 - 17 65 447

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