Die KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold liegt malerisch in Scheidegg im bayrisch-schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee). Die 1912 erbaute und 1916 eröffnete Kinderheilstätte entstand durch eine Spende von Prinzregent Luitpold und sollte „900 Meter über dem Meeresspiegel, in waldreicher, windstiller Lage“ der Gesundung von Stadtkindern dienen. Inzwischen stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.
Der Bauherr unterzog den Küchen- und Speisebereich einer Kernsanierung - allerdings unter laufendem Klinikbetrieb und speziell der Nutzung der darüberliegenden Klassenräume der Schule für Patientinnen und Patienten.
Es wurden etwa 170 Quadratmeter Deckenfläche der Hauptküche, Spülküche sowie der Kühlzellen im Erdgeschoss ertüchtigt. Ziel war, dass die Flächen aus unbewehrtem Stampfbeton die Brandschutzforderung F 90 erfüllen.
Hierfür entfernte der Fachverarbeiter zunächst die vorhandene Rabitzdecke. Dabei zeigten sich lokale Fehlstellen oder Kiesnester im Gewölbebeton und alte Aussparungen bzw. weniger verdichteter Beton, was zeitgleich behoben werden musste. Verunreinigungen und Fremdkörper wurden ebenfalls entfernt. Die Betonoberfläche der Stampfbetonkappendecke wurde durch Druckluftstrahlen mit festen Strahlmitteln auf eine Rautiefe von > 1,0 mm vorbereitet. Anschließend trug der Verarbeiter Spritzbeton in einer Schichtdicke von 4 cm auf die Deckengewölbekonstruktion auf bis zur Erreichung der vorgegebenen Mindestbauteilstärke von 10 cm. Dabei schloss er gleichzeitig lokale Fehlstellen in der Gewölbestruktur. Die Oberfläche verblieb spritzrau.
Das Expertenteam entschied sich bei der Instandsetzung der Gewölbedecken für das System StoConcrete Repair Prime TS 136. Dieses wurde speziell für niedermodulige Untergrundbetone von Altbetonklassen entwickelt. Der vorgefundene Bestandsbeton verfügte über eine geringere Festigkeit, da er der Erbauungszeit entsprechend per Hand verdichtet bzw. gestampft wurde. Der polymervergütete Betonersatz StoCrete TS 136 wird im Trockenspritzverfahren appliziert. Geringer Rückprall, große Schichtdicken in einem Arbeitsgang und die Verarbeitung unter laufendem Beitrieb, ohne den Unterricht in den oberhalb liegenden Räumen unterbrechen zu müssen, waren weitere entscheidende Eigenschaften.