Die vielschichtigen Nutzungsbereiche der großen Schule sind in diesem Ensemble als klare Einheiten ablesbar. Die einzelnen Häuser der drei Schulbereiche – Kindergarten, Grundschule und Gymnasium – umschließen jeweils einen Innenhof, der zugleich mit seiner Öffnung zur Landschaft den Blick auf die schneebedeckten Berge rahmt.
Aus der Verbindung der Anforderungen des Raumprogramms mit der topographischen Situation des Grundstücks entwickeln die Baukörper differenzierte Raumsituationen. Die Verschmelzung der Gebäudeteile gleicht einem am Ort organisch gewachsenen Gefüge von hoher bauplastischer Präsenz. Alle Gemeinschaftsbereiche – die Foyerhöfe, die Mensa, die Aula als Konzertsaal mit 750 Sitzplätzen und die Sporthalle – rahmen den Vorplatz und verbinden die Schulhäuser miteinander.
In geschützten Foyerhöfen unter perforierten Dächern sammeln und verteilen sich die Schüler und Kindergartenkinder. Die skulpturale Kraft der polygonalen Himmelsöffnungen generiert ein anregendes Licht- und Schattenspiel, das je nach Tages- und Jahreszeit die Raumwirkung verändert und den Schülern wertvollen Schatten spendet.
Schulgebäude sind zukunftsweisend und haben eine Schlüsselrolle in der Vermittlung von Baukultur und Nachhaltigkeit. Die Rückbesinnung auf traditionelle Einfachheit bei gleichzeitiger technisch-innovativer Raffinesse prägt die Entwurfshaltung auch in Konstruktion und Haustechnik. Durch die Wiederentdeckung traditioneller Methoden, wie der Nutzung eines unterirdischen Thermolabyrinths, wird ein langfristig nachhaltiger Gebäudebetrieb gesichert.
Eine Schule ist mehr als ein System von Unterrichtseinheiten, sie ist ein wichtiger Teil des Lebensumfeldes der Schüler und prägt ihr Verständnis der gebauten und natürlichen Umwelt wie auch des soziokulturellen Umfelds. Durch vielfältige visuelle und räumliche Bezüge und Begegnungsangebote im Gebäude werden die Gruppenidentifikation und die interkulturellen Begegnungen gestärkt, denn auch am neuen Standort gilt es, die Tradition der erfolgreichen Privatschule fortzuführen.