Der Entwurf fügt sich in die Umgebung ein und wahrt das Ensemble mit der gegenüberliegenden Finanzdeputation, entwickelt aus der Historie des Ortes heraus jedoch seine eigene, neue Identität. Es entsteht im Sinne der Tradition der Hamburger Kontorhäuser ein modernes Gebäude, welches den Anforderungen unserer Zeit entspricht, bis zur Nachhaltigkeit, und gleichzeitig den Geist des Ortes stadträumlich erhält. Das stilbildprägende Material Rotklinker dominiert die äußere Fassade – flache, lange Steinformate werden dabei vertikal im freien Verband gesetzt. Sie laufen in die Laibungen und schließen horizontale Brüstungen und Fensterstürze ab. Eine Fokussierung auf die wesentlichen Materialien - Stein und Glas - ist die Folge. Die nach oben hin kontinuierlich zunehmenden Glasanteile verleihen dem Baukörper eine fein abgestimmte Eleganz. Gleichsam entsteht durch die visuelle Überlagerung der Backsteinbänder im Bereich der Rückstaffelungen, vom Straßenniveau aus betrachtet, Massivität, welche die ruhige und zurückhaltende Gestaltungsabsicht unterstreicht und im Kontext des Denkmalschutzensembles ein würdiges Gegenüber schafft. Möglich wurde dies durch ein innovatives Konstruktionsprinzip, bei welchem von Hand gebrannte Vollziegel mittels einer eigens entworfenen Matrize in Betonfertigteilelemente eingelassen wurden. Um den Charakter des natürlichen Materials hervorzuheben und über den Tagesverlauf die Oberflächen dank des Licht- und Schattenspiels zum Leben zu erwecken, wurde auf eine Verfugung verzichtet. Dehnungs- und Trennfugen konnten so nicht wahrnehmbar integriert, die gekrümmten Gebäudeecken elegant abgebildet werden. Etwaige technisch erforderliche Komponenten der Fassade, wie zum Beispiel Lüftungsgitter oder Garagentoranlagen, wurden mittels einer ebenfalls eigens entworfenen Aluminiumstruktur so behandelt, dass sie ein Abbild dieses Fugenbildes in invertierter Form darstellen.
Die Schnittstelle zwischen Stadt- und Innenraum bildet eine etwa 12 Meter hohe, mit Klinkersteinen belegte Eingangshalle. Mittels einer Fahrtreppenanlage gelangt man in das tageslichtdurchflutete Atrium. Vertikale Wasserwände begleiten die Besucher bei diesem Erlebnis.
Als hybrid genutzter Stadtbaustein bildet das Gebäude den Hauptsitz der Hamburger Sparkasse. Die Erdgeschosszonen werden aktiviert durch Einzelhandels- und Gastronomieangebote. Darüber hinaus wurde am Valentinskamp ein kompakter Wohnbaukörper realisiert, welcher einen weiteren Baustein zur Belebung der Innenstadt schafft. Der Neubau umfasst oberirdisch rund 40.000 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche. Diese teilen sich auf in rund 29.000 Quadratmeter Bürofläche, knapp 30 moderne Wohnungen am Valentinskamp und Einzelhandelsflächen mit Gastronomie im Erdgeschoss sowie eine Tiefgarage mit ca. 175 Stellplätzen.