Am Ortsrand, direkt an Streuobstwiesen und Weinbergen, entstand auf einem länglichen, leicht nach Norden abfallenden Grundstück der Neubau für eine junge Familie. Die besondere Bauaufgabe, im Gebäude auch ein großzügiges Büro unterzubringen sowie auf verschiedenste Lebens- und Familiensituationen reagieren zu können, lösten wir indem wir den Neubau als „Doppelhaus" konzipierten. Der prägende bauliche Bügel, in Form einer stilisierten aufgeklappten Büroklammer, verbindet beide Nutzungseinheiten. Der weit auskragende Büroriegel durchstößt den Raumbügel; es entstehen zwei getrennte Lebensräume. Der Bürobereich orientiert sich gänzlich in den öffentlichen Freiraum, nach Nordwesten. Der Wohnhaustrakt orientiert sich gänzlich zum Naturerlebnis hin, nach Südosten.
Das Gebäude kann flexibel an jede beliebige Familien- und Lebenssituation angepasst werden; z.B. kann das Büro als separates Wohnhaus später von der Tochter oder als Erweiterung des Wohnbereiches als Bibliothek genutzt werden. Ebenfalls ist ein Umbau als Schlaftrakt möglich, um ein barrierefreies Wohnen auf einem Geschoss zu ermöglichen.
Großzügige Verglasungen tragen der außergewöhnlichen Lage des Gebäudes Rechnung. Innen- und Außenraum verschmelzen zu einem Gesamtraum.
Durch die Hanglage bildet sich am Ende einer Sackgasse ein öffentlicher Eingangshof, der geprägt ist durch den 6,00m auskragenden Büroriegel. Der in das Gelände geschobene Geräteraum sowie die Betonwände formulieren den Hof. Der private Freibereich orientiert sich gänzlich zu den angrenzenden Streuobstwiesen.
Das gläserne Treppenhaus mit seiner filigranen eingespannten Treppe bildet die Vorzone für die jeweiligen Nutzungseinheiten in den drei Geschossen; mögliche Einliegerwohnung oder Büronutzung im Hanggeschoss, Wohnbereich im Gartengeschoss und Schlafbereich im Obergeschoss.
Die Transparenz lässt das Haus durchschaubar und erlebbar werden.