Im Rahmen einer freien Bachelorthesis wurde sich mit der Frage nach der zukünftigen Mitte im peripheren/ ländlichen Raum beschäftigt und darüber hinaus wie wir als PlanerInnen mit begrenzten Ressourcen und Mitteln die vorhandenen öffentlichen Räume in der Dorfmitte stärken können, sodass sie Gemeinschaft stiften. Besonders vor dem Hintergrund aktuellster Wahlergebnisse in der Region und insbesondere im ländlichen Thüringen ist die Betrachtung abgehängter peripherer Räume ein wichtiges Thema, welches auch Architekt*innen und Stadtplaner*innen betrifft. Eine sehr großes Potenzial bietet die hybride Transformation der Dorfkirchen, da ca. ein Viertel der knapp 2000 evangelischen Kirchen in Thüringen steht leer und viele davon sind nicht einmal aufgeschlossen.
Um auf diese Frage eine beispielhafte Antwort in der Form eines Entwurfes zu finden, wurde sich konkret mit dem Dorf Niedergrunstedt auseinandergesetzt: Niedergrunstedt gehört seit der thüringischen Kommunalreform 1994 als Ortsteil zur kreisfreien Stadt Weimar und hat Stand 31.12.2022 540 EinwohnerInnen. Es liegt südwestlich der Kernstadt Weimar auf halbem Wege zur A4. Es handelt sich um ein Straßendorf mit einigen wenigen Nebenstraßen und das Ortsbild ist durch verschiedene Mehrseithöfe mit traditionellem Fachwerk und Natursteinfassaden geprägt. Das historische Dorfzentrum steht seit 1992 als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Für die architektonische Auseinandersetzung wurde das Schulhaus(Baujahr 1836) mit zugehöriger Schulscheune und die Kirche St. Mauritius (Baujahr 1726-1728) bearbeitet. Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um eine barocke Kirche, die auf Grundmauern aus romanischer Zeit wieder aufgebaut worden ist. Die Kirche, die auch Lyonel Feininger für das Bild Kirche von Niedergrunstedt aufgefallen ist, zeigt ihre eigentliche Besonderheit erst im Innenraum. Die gut erhaltene Originalbemalung aus dem frühen 18. Jhr. vom damaligen Weimarer Hofmaler Johann Ernst Rentzsch d.J. und der Pyramiden-Kanzel-Altar als regionale Sonderform eines Kanzel-Altars sind nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch in diesem Zustand sehr selten zu finden. Während das Schulhaus als Vereinshaus (Hofatelier, Ortsverein lebendiges Niedergrunstedt und Heimatverein Niedergurnstedt) regelmäßig genutzt wird, werden Schulscheune und Kirche eigentlich nur noch für den alljährlichen Adventsmarkt im Dezember genutzt. Alle viertel Jahre versucht der Pfarrer, der insgesamt 13 solcher Kirchen alleine betreut vor Ort einen Gottesdienst zu halten. Auch wenn es sich um ein Denkmalensemble handelt, werden die Gebäude und der Außenraum über den Adventsmarkt hinaus nie als Ensemble wirklich genutzt.
Die grundlegende Idee ist es durch mehrere gezielt angesetzte Interventionen die vorhandene bauliche Kulisse in der Nutzung zu einem Ensemble, einer starken Mitte des Dorfes weiterzuentwickeln. Dabei ist die Reihenfolge der Betrachtung und der architektonischen Eingriffe von Außen nach Innen gedacht. Der Versuch ist, mit neuen und gestärkten Aufenthaltsangeboten im Außenraum die Notwendigkeit baulicher Maßnahmen im Innenraum, speziell in der Schulscheune und der Kirche zu legitimieren. Das Schulhaus dient dabei mit seiner derzeitig schon funktionierenden Nutzung durch mehrere Vereine als Grundstein für alles Weitere.
Um auf diese Frage eine beispielhafte Antwort in der Form eines Entwurfes zu finden, wurde sich konkret mit dem Dorf Niedergrunstedt auseinandergesetzt: Niedergrunstedt gehört seit der thüringischen Kommunalreform 1994 als Ortsteil zur kreisfreien Stadt Weimar und hat Stand 31.12.2022 540 EinwohnerInnen. Es liegt südwestlich der Kernstadt Weimar auf halbem Wege zur A4. Es handelt sich um ein Straßendorf mit einigen wenigen Nebenstraßen und das Ortsbild ist durch verschiedene Mehrseithöfe mit traditionellem Fachwerk und Natursteinfassaden geprägt. Das historische Dorfzentrum steht seit 1992 als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Für die architektonische Auseinandersetzung wurde das Schulhaus(Baujahr 1836) mit zugehöriger Schulscheune und die Kirche St. Mauritius (Baujahr 1726-1728) bearbeitet. Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um eine barocke Kirche, die auf Grundmauern aus romanischer Zeit wieder aufgebaut worden ist. Die Kirche, die auch Lyonel Feininger für das Bild Kirche von Niedergrunstedt aufgefallen ist, zeigt ihre eigentliche Besonderheit erst im Innenraum. Die gut erhaltene Originalbemalung aus dem frühen 18. Jhr. vom damaligen Weimarer Hofmaler Johann Ernst Rentzsch d.J. und der Pyramiden-Kanzel-Altar als regionale Sonderform eines Kanzel-Altars sind nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch in diesem Zustand sehr selten zu finden. Während das Schulhaus als Vereinshaus (Hofatelier, Ortsverein lebendiges Niedergrunstedt und Heimatverein Niedergurnstedt) regelmäßig genutzt wird, werden Schulscheune und Kirche eigentlich nur noch für den alljährlichen Adventsmarkt im Dezember genutzt. Alle viertel Jahre versucht der Pfarrer, der insgesamt 13 solcher Kirchen alleine betreut vor Ort einen Gottesdienst zu halten. Auch wenn es sich um ein Denkmalensemble handelt, werden die Gebäude und der Außenraum über den Adventsmarkt hinaus nie als Ensemble wirklich genutzt.
Die grundlegende Idee ist es durch mehrere gezielt angesetzte Interventionen die vorhandene bauliche Kulisse in der Nutzung zu einem Ensemble, einer starken Mitte des Dorfes weiterzuentwickeln. Dabei ist die Reihenfolge der Betrachtung und der architektonischen Eingriffe von Außen nach Innen gedacht. Der Versuch ist, mit neuen und gestärkten Aufenthaltsangeboten im Außenraum die Notwendigkeit baulicher Maßnahmen im Innenraum, speziell in der Schulscheune und der Kirche zu legitimieren. Das Schulhaus dient dabei mit seiner derzeitig schon funktionierenden Nutzung durch mehrere Vereine als Grundstein für alles Weitere.