Als Dach für Mühlenmaschinen Ende der 1930er Jahre errichtet erhielt die Holzkonstruktion erst spät eine Hülle um als Oldtimerwerkstatt und später Lager für AMG-Rennsportteile zu dienen.
Fünf Tragachsen ergeben vier Felder mit je 40 qm Nutzfläche, eigentlich genug für eine Wohnnutzung. Nur zwangen ein fehlender Keller, zwei notwendige zusätzliche Büroräume für Freiberufler und Niesnutzeintragungen im Grundbuch zum Ausbau einer teils bereits vorhandenen Dachgeschossebene.
Die massive Fachwerkkonstruktion des Daches aus Dreigelenkstabzügen erlaubte früher den Einsatz einer Kranbahn, nicht jedoch die Lasten, die aus einer Wohnebene resultieren. Sie wurde mit eingestellten, selbsttragenden „Tischen“ aus Stahl realisiert und die inneren drei Fachwerke teilweise aufgelöst.
Die wichtigsten Überlegungen bezogen sich jedoch auf die Nähe des Gebäudes zu den Gewässern und dem damit verbundenen Hochwasserrisiko. Mit „Aufständern“ des Fußbodens um 40 cm und einer auf Abstand ringsumlaufenen, dicht verschweißten Cortenstahl-Schürze liegen nun alle Öffnungen deutlich über dem 50-jährlichen Hochwasser. Die Fußböden sind innen wie außen auf selbem Niveau – ein Umgang ums Gebäude trockenen Fußes.
Mit dieser Maßnahme erhielt der Baukörper auch einen klar formulierten Sockel, eine deutliche Grenze zur üppigen Natur und ein kräftigeres Auftreten gegenüber seiner Umgebung.