Documenta-Archiv Kassel


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2015 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Bildungsbauten

Objektart

Sonstige Bildungsbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
5.370 m²
Grundstücksgröße
3.893 m²

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Aufgabe war es ein Archiv-Gebäude für die Stadt Kassel zu entwerfen, welches die documenta-Ausstellungen (international bekannte Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die alle 5 Jahre für 100 Tage in Kassel stattfindet) dokumentieren und ein Ort des permanenten Kunst- und Kulturaustausches sein soll. Neben dem großen Archiv-Bereich sollten Funktionen, wie Bibliothek, Cafe, Veranstaltungssaal, Büros, Wohn-Ateliers und Ausstellungsbereiche untergebracht werden. Die Lage des vorgegebenen Grundstückes befindet sich auf einem Platz an der Oberen Karlsstraße in Kassel.

Idee/Konzept
Unsere Idee war es, einen "Gedächtnis-Turm" zu schaffen. Dieser soll als Speicher für alle wichtigen Exponate, Akten, Medien und Schriften der documenta dienen. Der Turm soll aber nicht nur ein Ort der Aufbewahrung sein, sondern vielmehr ein Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit den Dokumenten der documenta für Experten und Besucher. Um die weiteren Funktionsräume, wie Veranstaltungsbereich, Büros, Ateliers etc. unterzubringen, haben wir uns dazu entschieden, hierfür einen eigenständigen Bau zu planen. Das Ergebnis ist der Riegel, dessen  Besonderheit  der flexible Ausstellungsbereich mit zum Teil drehbaren Schaufenstern im Erdgeschoss ist. So hat man schon vor dem Eintritt in das Gebäude die Möglichkeit von außen einen Eindruck von der documenta zu erhalten.

Städtebau/Außenraum
Unsere Gebäude sind so auf der vorgegebenen Fläche platziert, dass der Riegel unseres Gebäudeensembles nach Nordwesten hin den Platz abschließt und den städtebaulichen Block vervollständigt. Der Turm  steht mittig auf dem hinteren Teil des Platzes. Diese Konstellation wurde aus verschiedenen Gründen  gewählt. Zum einen damit man den Turm direkt im Blick hat, wenn man von der Oberen Karlsstraße auf den Platz tritt. Zum anderen erfolgt durch den Turmbau  eine klare räumliche Trennung zwischen dem Karlsplatz und dem neu entstandenen Platz. Um den neuen Platz auch nach Südosten hin abzuschließen, haben wir dort eine Baumreihe mit Sitzmöglichkeiten geplant.  Diese soll den Platz optisch vor den dahinterliegenden Geschäften abschirmen und gleichzeitig als Ruhezone dienen. Im nördlichen Bereich befindet sich eine Plattform, die zur freien Nutzung, z. B. für Konzertveranstaltungen,  zur Verfügung steht.
 
Räumliche Aufteilung
Der Turm erschließt sich in zwei Zonen- einer Kernzone und einer äußeren Zone. Im Erdgeschoss des Turms befindet sich in der äußeren Zone eine Bar mit einer langen radial angeordneten Theke. Im Innern ist ein abgetrennter, öffentlich zugänglicher Lesesaal lokalisiert. In den oberen Geschossen des Turms ist in der äußeren Schale die Bibliothek,  in der inneren das Archiv angeordnet. Das Kernarchiv erstreckt sich über sieben Geschosse und zentriert sich um einen Luftraum. Dadurch sind Blickbeziehungen über alle Geschosse hinweg möglich. Der innere Turm wird von oben durch ein große Lichtöffnung natürlich belichtet. In den beiden obersten Geschossen befindet sich ein Cafe, von dem aus man in das Archiv blicken kann. Das letzte Geschoss ist als Laterne ausgebildet. Der dadurch entstandene Außenbereich wird als Dachterrasse genutzt und ermöglicht einen Panoramablick über die Innenstadt von Kassel.                                                                                                                   Im Erdgeschoss des Riegels befindet sich ein großzügiger Bereich, der als Foyer oder auch als Ausstellungsraum flexibel genutzt werden kann. An den Gebäudeenden sind der Veranstaltungssaal und die Nutzräume angeordnet. Im darüber liegenden Geschoss befindet sich die Büroebene mit dem großzügigen offenen Arbeitsbereich, dem  Besprechungsraum und dem Aufenthaltsraum. In den drei weiteren Geschossen sind die Künstlerateliers untergebracht, die über die rückwärtigen Laubengänge erschlossen werden. Es gibt sieben Maisonette-Ateliers und sieben eingeschossige barrierefreie Ateliers. Alle Ateliers sind in einen Arbeits-  und einen Wohnbereich unterteilt. Während der Zeit der documenta können benachbarte Arbeitsbereiche zusammengeschaltet  und die Wohnbereiche von diesen abgetrennt werden. Dadurch entstehen optionale Ausstellungsräume, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.             Durch das Untergeschoss werden die beiden Gebäude miteinander verbunden. Unter dem Turm befinden sich zwei Sonder-Archive - das Bode-Archiv und das Kramer-Archiv und unter dem Riegel haben wir zusätzliche Archiv- und Lagerflächen für zukünftige Erweiterungen vorgesehen.

Konstruktion/Materialien
Die Konstruktion des Turms besteht aus innenliegenden Stützen, die im Abstand von 2,4m stehen. Die Deckenplatten werden sowohl von diesen als auch vom massiven Innenturm getragen. Die Fassade besteht aus einer vorgehängten Konstruktion  von Glaselementen mit Bronzegittereinlagen (Okatech von Okalux). Durch diese erhält der Turm eine glänzende strukturierte Oberfläche und wird gleichzeitig vor starkem Lichteinfall geschützt.                                                                                               Das Tragwerk des zweiten Gebäudes ist eine Schottenkonstruktion mit einem Raster von 4 Metern. Die Fassade des Erdgeschosses besteht aus Sichtbeton. Die oberen Geschosse sind von einer  weißen opaken Hülle  aus dem Fassadenelement Okapane von Okalux umfasst. Dieses schützt die Büros und Ateliers vor direkten Einblicken, lässt aber genügend Licht in das Innere hinein.

VERBAUTE PRODUKTE

Fassadenelement Okapane


Fassadenelement Okatech

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