Gebäude sind stets Spiegel ihrer Zeit. So wie der flache Bürobau aus Betonfertigteilen, in dem die IT-Firma Dorner ihren Hauptsitz hat. Der stammte sichtbar aus den 1980er Jahren und war auch damals eher ein zweckmäßiges, als ein architektonisch herausragendes Gebäude. Die Architekten Wurm+Wurm sollten nun diesen Altbau mit möglichst geringem Budget aus seiner Zeitschleife befreien und in einen repräsentativen Arbeitsort verwandeln. Im Innern erfolgte der Befreiungsschlag mit konsequenter Entkernung, statt kleiner Bürozellen ein modernes Loft. Darin entsteht ein Kreativraum wie eine Werkstatt, mit offen gelegten Leitungen, gestrichener Decke, mit Wänden und Modulmöbeln aus unbehandeltem Schichtholz und einer Eisbergskulptur mit Sitzsäcken als Rückzugsort. Die Architekten setzen auf einzelne bunte Akzente. So entsteht eine zeitgemäße Arbeitswelt, die die nötige Atmosphäre für Kreativität und Improvisation gibt. Wie aber trägt ein Gebäude das nach außen? Der Bestand ist nur ein kleiner Teil eines flächigen Baukomplexes. Es steht in einem Industriegebiet, das zwischen Feldern und Verkehrstrassen klemmt. Schwierig, hier einen repräsentativen und zugleich überraschenden und kreativen Eindruck zu hinterlassen, dazu noch mit wenig Budget. Die Idee der Architekten: Sie strichen die bestehenden Betonplatten schwarz an und gaben ihm reflektierende Hingucker in Form von ALUCOBOND®-Streifen naturAL Reflect. Das Gebäude wirkt jetzt zeitlos wie Holly Golightly im legendären, kleinen Schwarzen. Wie diese punktet auch die Fassade zugleich mit Eleganz und Bodenständigkeit und mit bewegenden, vielschichtigen und überraschenden Ansichten.