EDGE Suedkreuz Berlin

Hildegard-Knef-Platz 2-3, 10829 Berlin

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Tchoban Voss Architekten GmbH


52.4753172 13.3631838 Hildegard-Knef-Platz 2-3, 10829 Berlin
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Büro- und Verwaltungsbauten

Objektart

Bürogebäude

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

05.2022

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
189.000 m³
Nutzfläche
28.400 m²
Grundstücksgröße
31.950 m²
Grundstücksgröße
10.100 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Sonstige Heizenergie
Sekundär
Biogas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
61 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
55 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
43 kWh/(m²a)

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
EDGE Suedkreuz Berlin, ein aus zwei Baukörpern bestehendes siebengeschossiges Büroensemble mit insgesamt rund 32.000 m² Grundfläche, wurde auf einem rund 10.100 m² großen Grundstück ganz in nachhaltiger modularer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Das kleinere Gebäude folgt als langgezogener Solitär der Bauflucht des größeren Bürogebäudes, das mit einem unregelmäßig trapezförmigen Grundriss als Carré ausgebildet ist. Das größere der beiden freistehenden Bauten umfasst rund 20.000 m² Grundfläche und ist damit auf lange Sicht flächenmäßig das größte Holz-Hybrid-Gebäude in Deutschland – und eines der größten in Europa. Von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wurde das Projekt 2022 als nachhaltigstes Gebäude Deutschlands ausgezeichnet.

Das Zentrum des Carrés bildet ein lichtdurchflutetes Atrium, überspannt von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht. Zentraler Blickfang sind die vier, in ihren Höhen abgestuften, baumähnlichen Gebilde, deren Aufenthaltsplattformen durch filigrane Treppen und Brücken miteinander sowie den Büroetagen verbunden sind. Im fünften Obergeschoss öffnet sich dem Atrium die Sky-Lounge mit Panoramafassade und Außenterrasse. Holz findet sich sichtbar in allen Innenbereichen des Gebäudes.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das Carré:

Im Herzen des Carré-Gebäudes befindet sich ein großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium. Eine zweigeschossige, zum Vorplatz hin orientierte Eingangslobby mit einer lichten Höhe von 7 m öffnet das massive und strikt gerasterte Volumen und lenkt den Blick unweigerlich in das eindrucksvolle Gebäudeinnere. Überspannt wird das 26 m hohe Atrium von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht. Die umlaufenden, raumhohen Geschossfenster der Büros, der verglaste Eingangsbereich sowie das große Panoramafenster der Lounge sorgen zusätzlich für viel Tageslicht.

Zentraler Blickfang sind die vier in ihren Höhen abgestuften, baumähnlichen Gebilde, die unter dem Foliendach wie in einem Gewächshaus in den Himmel emporwachsen und mit ihrer Lamellenstruktur aus Fichtenholz an gigantische Pilze erinnern. Ebenerdig gruppieren sich um ihre Stämme grüne Ruheinseln. Zusätzlich beleben Community- und Gastronomieflächen das Atrium. Die Kronen der sogenannten „Trees“ tragen Aufenthaltsplattformen und bilden auf verschiedenen Raumebenen grüne Erholungs- und Kommunikationszonen. Der größte hat eine Höhe von 14,87 m und einen Plattformdurchmesser von 6,20 m, der niedrigste eine Höhe von 4,28 m bei einem Durchmesser von 7,20 m. Verbunden sind sie durch filigrane Treppen mit weißen Geländern, die – jenseits der klassischen Gebäudekerne – über die Plattformen hinauf zu den angrenzenden Büroetagen führen.

Im fünften Obergeschoss befindet sich eine Sky-Lounge mit Panoramafenster und einer großzügigen Außenterrasse. Die Lounge ist offen mit dem Atriumraum verbunden und ebenso wie die Büros fußläufig über die „Baum-Treppen“ zu erreichen.

Von Stützen, Balken, Fenstern, Türen über Verkleidungen und Handläufe: Holz findet sich sichtbar in allen Innenbereichen des Gebäudes. In den inneren Gebäudeecken befindet sich jeweils ein Gebäudekern mit einem Sicherheitstreppenhaus und Aufzügen.

Das gesamte innenarchitektonische Konzept sowie die Entwicklung der neuen Arbeitswelten für Vattenfall wurde vom Büro de Winder Architekten Berlin entwickelt und in der Umsetzung begleitet.

Der Solitär:

Das Solitärgebäude besitzt eine zweigeschossige Eingangslobby mit einer lichten Höhe von ca. 7 m. In den ersten bis sechsten Obergeschossen befinden sich Büros, im Erdgeschoss zusätzlich Gastro-, Gewerbe- bzw. Einzelhandelsflächen. Auch hier ist Holz als architektonisches und gestalterisches Element allgegenwärtig erlebbar. Das Gebäude betritt man über den neuen Stadtplatz, die vertikale Erschließung erfolgt über einen zentral gelegenen Kern mit einem Sicherheitstreppenhaus und zwei Aufzügen. Gartengleich präsentiert sich die begrünte Außenfläche der Lounge auf dem Dach des Gebäudes.

Solitär wie Carré haben auf allen Ebenen ein flexibles modulares Grundriss-Raster, das sich bei Umnutzung flexibel individuellen Wünschen anpassen lassen kann. Mit einem umfangreichen Rückbaukonzept wurde bereits in einer frühen Planungsphase das Thema Zirkularität in die Planung integriert. Die Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes wird u.a. durch die Vermeidung von tragenden Innenwänden, eine Raumhöhe von mind. 3 m, einer durchdachten Anordnung der Treppenhäuser und der Zonierung der Technischen Gebäudeausrüstung sichergestellt.

Die vier Hauptsäulen der Energieversorgung der Gebäude sind Suffizienz, Effizienz, Kraft-Wärme-Kopplung und Lastmanagement. Dabei wurden Voraussetzungen geschaffen, die Nutzerinnen und Nutzer für einen bewussten, effizienten Umgang mit Energie zu sensibilisieren. Die Büroflächen werden durch abgehängte Smart Ceilings (Heiz-Kühl-Decken) klimatisiert. Ein dosierter Tageslichtanteil der Büroräume minimiert die Notwendigkeit zu künstlicher Beleuchtung.

Beide Gebäude des Bürokomplexes teilen sich im Untergeschoss eine Tiefgarage mit 218 auf E-Mobility ausgerichteten, mietereigenen Stellplätzen. Rund 100 Fahrradstellplätze, auch für E-Bikes, befinden sich im Fahrradraum sowie 32 weitere in den Außenbereichen.

Die Büroflächen sowie die zugehörigen Neben- und Verkehrsflächen sind barrierefrei nutzbar, auch alle Außenflächen sind integrativ gestaltet.

Die Fassaden:

Die Fassaden sind in einem gleichmäßigen Raster aus witterungsbeständigen Glasfaserbetonplatten aufgebaut, das durch horizontale Bänder und durch farbige vertikale Paneele eine Gliederung erhält. Pylone strukturieren die Fassaden vertikal. Pilaster aus Faserbeton stärken visuell den Sockelbereich. Die rhythmischen Fassaden besitzen eine für jedes Volumen individuell gewählte, zurückhaltende Farbigkeit. Zwei verschiedene Farbtöne wurden dabei für jede Fassade gewählt: Beim Carré Sahara-Sand für die horizontalen Bänder und Terracotta für die vertikalen Strukturen. Die Laibungen sind optisch in Silbergrau abgesetzt. Das kleinere Volumen präsentiert sich in korrespondierenden Tönen: Horizontal auch in Sahara-Sand, vertikal hingegen in Silbergrau. Beide Gebäude treten durch Ihre Farbigkeit und Dimensionen in einen direkten Dialog.

Die nachhaltigen Fassadenelemente der beiden Gebäude wiegen nur 30 kg pro m² und sind ebenfalls recyclebar. Darüber hinaus nimmt die Fassade aufgrund der dünn zermahlenen Zementoberschicht CO₂ aus der Luft auf und wirkt dadurch dekarbonisierend.

Glaserker mit Festverglasung und MicroShade-Sonnenschutz akzentuieren zusätzlich die Fassaden: Diese sind beim Solitär ein- und beim Carré zweigeschossig. Die übrigen Fenster sind mit Blendschutz und außenliegendem Sonnenschutz versehen.

Holz-Hybrid-Konstruktion:

Bei der Konstruktion der Gebäude stand im Vordergrund, den CO₂-Fußabdruck, insbesondere das Gewicht des Komplexes, bestmöglich zu reduzieren und nachhaltige, nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip recyclefähige Materialen zu verwenden. EDGE Suedkreuz Berlin ist bundesweit das erste Projekt, das für die Baukonstruktion mit einem 100% Match auf der Materialdatenbank MADASTER erfasst wurde. Es verfügt über einen Materialpass, der eine Wieder- und Weiterverwendung der verbauten Materialien ermöglicht.

Die Verwendung von vorgefertigten Modulen wirkte sich positiv auf verschiedene Aspekte des Bauprozesses aus. Die Holzbauelemente wie Wand- und Deckenmodule wurden werksseitig vorgefertigt, auf der Baustelle direkt montiert und feinjustiert. Dies gewährleistete eine exakte Bauzeitenplanung und einen besonders zeiteffizienten und somit ökonomischen Bauablauf. Die Produktion der Wandelemente erfolgte regional in Neuruppin, die der Deckenelemente in Lemwerder und Henningsdorf. Insgesamt wurden im Projekt 1190 Holz- Hybrid-Deckenelemente, die auf 1280 Brettschichtholz-Fassadenstützen lagern, sowie 445 Multibox-Wandelemente mit einer Gesamtfläche von ca. 16.000 m² verbaut.

Der natürliche Werkstoff Holz findet sich überall in den Innen- und Büroräumen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem dauerhaft gesunden Raumklima für die Nutzerinnen und Nutzer. Holz besitzt eine hohe Wärmespeicherkapazität, aber eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Die vorhandene Wärme wird länger als von anderen Baustoffen im Raum gehalten. Durch das verzögerte Auskühlen sinkt der Energiebedarf. Zudem ist das Material leichter und energieeffizienter zu transportieren als mineralische Baustoffe. Beim Hochbau kamen rund 3.500 m³ PEFC-zertifiziertes Fichtenholz zum Einsatz.

Durch die intelligente Kombination von Holz mit Beton konnten bei der modularen Hybrid-Lösung von CREE-Buildings bis zu 50 % CO₂ pro m² Nutzfläche eingespart werden. Ein niedriges Konstruktionsgewicht, kürzere Rohbauzeiten, hohe Planungs- und Kostensicherheit und eine lange Haltbarkeit sind weitere Vorteile dieser Konstruktion. Die auf ein Minimum reduzierten Stahlbetonbauteile dienen der Brandabschnittstrennung oder der Aussteifung des Gebäudes. Die Holz- und Holz-Hybrid-Elemente wurden als Tragwerk und vor allem im Innenbereich verbaut, Beton für Fundament und Untergeschoss verwendet. Holzstützen und Holzbalken führen die gesamten vertikalen Lasten des Gebäudes ab. Im Vergleich zur herkömmlichen
Stahlbetonbauweise konnte das Gewicht des Gebäudes durch die Holz-Hybrid-Konstruktion um bis zu 50 % reduziert werden. Somit verringerte sich auch der Betoneinsatz für die Fundamentplatte, was sich zusätzlich positiv auf die CO₂-Bilanz des neuen Bürostandortes auswirkte.

Die Treppen im Atrium des Carrés sind als Metallkonstruktion ausgeführt, um einen überflüssigen Materialverbrauch mit hohen Holzquerschnitten und aufwändiger Metallunterspannung zu vermeiden. Das Design der Bauteile reagiert unmittelbar auf die Stärken und Qualitäten der jeweiligen Materialien und fördert das Einsparen der eingesetzten Ressourcen und reduziert das Gewicht der Bauteile. Die Dachkonstruktion wiegt aufgrund der speziell entwickelten Metallknotenpunkte, der ETFE-Folie sowie der filigranen Holzbauteile nur 45 kg pro m² und sorgt durch schmalere Querschnitte für eine höhere Belichtung im darunterliegenden Atrium. Gleichzeitig hält die Dachkonstruktion Windlasten mit bis zu
100 kg stand, da jeder Stab nicht nur Zug abtragen kann, sondern auch Druckkräfte.

Zertifikate:

EDGE Suedkreuz Berlin erhielt das Zertifikat DGNB Platin mit der höchsten jemals in Deutschland erreichten Bewertung für von 95,4%. Darüber hinaus wurde das Ensemble für seine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität mit DGNB Diamant zertifiziert. Eine WELL v2-Zertifizierung in Platin ist angestrebt.

VERBAUTE PRODUKTE

Biedenkapp Stahlbau GmbH, Wangen
Dachkonstruktion Carré-Atrium Metall


Blumer-Lehmann AG, Gossau, Schweiz
Trees / Holz


BWE-Bau Fertigteilwerk GmbH, Lemwerder
Hybrid-Decken


Metsä Group, Espoo, Finnland
Holz / Pfosten-Riegel-Konstruktion
Kerto® LVL ( laminated veneer lumber)

MicroShade A/S, Glostrup, Denmark
Sonnenschutz Glaserker


Opitz Holzbau GmbH & Co. KG, Neuruppin
Fassade / Wandmodule


Fassade / Glasfaserbetonplatten


Temme // Obermeier GmbH, Rosenheim
Dachkonstruktion Carré-Atrium Holz / ETFE-Folie


thomas allton GmbH, Henningsdorf
Hybrid-Decken


Wipfler Fenster + Fassaden GmbH, Zusmarshausen-Wörleschwang
Pfosten-Riegel-Konstruktion

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Tchoban Voss Architekten GmbH

Rosenthaler Straße 40/41

10178 Berlin

Tel. +49 30 283920-0

Bauherr

SXB S.à r.l. / EDGE

Rosenthaler Str. 40

10178 Berlin


Generalbauunternehmen

ARGE SXB Südkreuz Berlin c/o ZECH Bau SE

Wilhelm-Kabus-Str. 21 -35

10829 Berlin


Generalbauunternehmen

CREE Deutschland GmbH

Konsul-Smidt-Straße 31

28217 Bremen


Generalbauunternehmen

Rhomberg Bau GmbH

Mariahilfstraße 29

6900 Bregenz


Projektsteuerung, Objektüberwachung

SMV Bauprojektsteuerung Ingenieurgesellschaft mbH

Wichmannstraße 5

10787 Berlin


Architekt/Planer

granz + zecher architekten GmbH (LP5)

Dircksenstraße 46

10178 Berlin


Fachplanung: Tragwerksplanung

Buro Happold GmbH

Pfalzburger Str. 43/44

10717 Berlin


Fachplanung: Gebäudetechnik

Buro Happold GmbH

Pfalzburger Str. 43/44

10717 Berlin


Architektur: Innenarchitekt

de Winder Architekten GmbH

Schleische Str. 26

10997 Berlin

Tel. 030 61 77 69 80

Fachplanung: Fassadenplanung

Arup Deutschland GmbH

Joachimstaler Str. 41

10623 Berlin

Tel. +49 30 8859100

Architektur: Landschaftsarchitekt

hochC Landschaftsarchitektur (LP 1-4)

Crellestr. 22

10827 Berlin

Tel. +49 30 78890390


Architekturfotografie

HG Esch Photography

Attenberger Str. 1

53773 Hennef

Tel. +49 2248 445507

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