Analog der ungerichteten Setzung haben wir uns für das Quadrat als ungerichtete Grundrissform entschieden. Der Grundriss ist streng aus einer umlaufenden massiven Schicht entwickelt, welche sich durch das gesamte Gebäude zieht und die Besucher möglichst stark ins Gebäude ,,zieht‘‘. Lediglich der Kammermusiksaal im Herzen sowie die frei geformte Treppe brechen aus dieser Stringenz aus. Im Erdgeschoss wird dieser massive Ring bewusst durchbrochen und das Gebäude somit zu allen vier Seiten des Hauses geöffnet, um die ungerichtete Erschliessung zu ermöglichen und einen Besucherfluss durch das grosszügige Foyer zu gewährleisten. Dieses bietet den Besuchern eine Aufenthaltsfläche, welche neben den typischen Foyeranforderungen, auch für regionale Kunstaustellungen oder Vorträge genutzt werden kann. Durch das Einstellen des Foyers entsteht eine umlaufende Galeriesituation, welche den Raum nach innen hin öffnet. Im umlaufenden Ring sind alle notwendigen Funktionen wie Bar und Garderobe angegliedert.
Über die freigeformte Treppe, welche einmal durch das gesamte Gebäude führt, wird der Konzertsaal erschlossen. Dieser Saal hat 600 Sitzplätze und dank seiner Höhe von knapp 16 Metern ein großzügiges Raumvolumen für die perfekte Raumakustik. Erschlossen wird der Saal über drei Geschosse. Durch die beiden ringsumlaufenden Galerien, hat man von jedem Platz eine störungsfreie Sicht auf die Bühne.
In den beiden obersten Geschossen ist der Künstler- sowie Verwaltungsbereich angegliedert, um dem Gebäude nach obenhin immer privatere Nutzungen zuzuschreiben .
Der Verwaltungsbereich wird über einen introvertierten Hof im obersten Geschoss belichtet und natürlich belüftet. Der darunter liegende Einspielraum wird über ein Oberlicht inszeniert und mit natürlichem Licht versorgt. Um eine reibungsfreie Zirkulation der Künstler zwischen Künstlergeschoss und Bühne zu ermöglichen sind ausreichend Aufzüge sowie Treppen vorgesehen. Verschiedene, bewusst gesetzte Einschnitte in die Fassade schaffen besondere Ausblicke auf den botanischen Garten und das Universitädtsviertel. Um weiteres Licht in das Gebäude zu bringen, ist die Fassade grossflächig perforiert.
Um die Massivität des Konzeptes zu unterstreichen, haben wir uns für eine Fassade aus weißem Dämmbeton entschieden, welche rau erscheint und in horziontaler Ausrichtung geschalt wird. Im Innenraum zieht sich der weiße Beton fort und bildet die glatt geschalten weißen Wände. Der Fußboden ist aus breiten Holzdielen gefertigt, um im Inneren eine warme und wohlige Atmosphäre zu schaffen. Somit bildet der Holzboden einen weichen Kontrast zu den harten, hellen Betonwänden.
Der Konzertsaal soll ebenfalls in Holz ausgeführt werden, die angebrachten Akustikpaneele wirken auf den Besucher als glatte Einbauelemente, besitzen jedoch eine leichte Wölbung, um den Schall weiterzuleiten und somit eine optimale Schallverteilung zu ermöglichen. Auf der Rückseite sind diese perforiert, um einen Widerhall zu vermeiden.