In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein um 1790 errichtetes – als Denkmal geschütztes – Wohnhaus, welches zur Bauherren-Familie gehört und von unserem Büro im Jahr 2011 grundrenoviert werden konnte.
Typologisch entspricht die Situierung einer doppelten Hofsituation; dieses wird im luftigen Erdgeschoss erlebbar, welches beide Außenhöfe miteinander verbindet.
Die klare Setzung definiert einen eher intim wirkenden – fast atriumartigen – Hof zum einen und zum anderen den großfamiliären Garten in der Stadt.
Im Grundriss finden wir einen eingezogenen und somit überdeckten Eingang, der sich im Inneren freundlich und einladend präsentiert. Die gesamte Fassade – einschließlich der Fenster – besteht aus Lärchenholz, welches sich - feintexturiert als dünne Lärchenleisten geschnitten - extrem flächig und teppichartig zeigt. Unterstützt wird der Eindruck durch ein integrales Fenstersystem, das keinen äußerlichen Unterschied zwischen festen und zu öffnenden Elementen macht.
In den Innenräumen kontrastieren kräftig farbige Linoleumböden und Fliesenbereiche der Bäder mit den hellen Wandflächen und Einbauelementen wie Fenster, Treppe und Schränke, die der fünfköpfigen Familie einen vielseitigen Gestaltungsraum bieten.
Hinsichtlich der Technik wurden bei dem als Holzrahmenbau konzipierten Gebäude eine zentrale Lüftungsanlage sowie eine Wärmepumpe (Erdwärme) eingesetzt. Das auf dem flachen Gebäudeteil befindliche extensiv begrünte Dach sowie die gewählten Materialien unterstreichen die Haltung des Bauherrn nach einer ökologischen Architektursprache.
Das Holzhaus fügt sich mit urbaner Geste angenehm zurückhaltend in das städtische Umfeld ein und lässt das Thema des heutigen Villentypus auf seine Art exklusiv erscheinen.