Ziel der Bauaufgabe war die Energetische und brandschutztechnische Sanierung des Bestandes, Etablierung einer zeitgemäßen Bürostruktur, sowie eines modernen Erscheinungsbildes.
Durch die gekrümmte, dem Straßenverlauf folgende Fassade, den nach innen geneigten Brüstungselementen, sowie deren roter Natursteinverkleidung, hatte das Bestandsgebäude ein seiner Entstehungszeit entsprechendes prägnantes Erscheinungsbild, das seiner exponierten, werbewirksamen Lage gerecht wird.
Die vorgefundene Verkleidung aus rötlicher Granitvarietät konnte nicht weiter genutzt werden, da diese erhebliche Beschädigungen aufwies und somit deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. Die Bestandsfassade musste daher rückgebaut werden.
Das Entwurfskonzept basiert darauf, die Bausubstanz und Gebäudestruktur zu erhalten und zu nutzen, um einerseits bereits an dieser Stelle ressourcenschonend zu handeln, sowie gleichzeitig die prägnante Geometrie des Bestandes zu würdigen und deren Wirkung zu nutzen.
Die Bestandsfenster wurden durch energetisch zeitgemäße Einzelfenster mit integriertem, photovoltaisch angetriebenem Sonnenschutz ersetzt.
Die Fenster wurden wie im Bestand zwischen den vorhandenen Stützen eingebaut. Die Stützen erhielten außenseitig eine Verkleidung aus Aluminium-Elementen.
Die schrägen Brüstungen wurden gedämmt und mit einer vorgehängten Aluminium-Fassade verkleidet.
Mit diesen Maßnahmen konnte der technische Aspekt der energetischen Fassadensanierung erfüllt werden.
Die Stützenverkleidungen folgen im Wechsel der Brüstungsneigung, bzw. der Gegenbewegung der Brüstungsneigung. Das sich dadurch ergebende Fassadenbild kann mit einem gewebten Stoff assoziiert werden. Es entsteht eine zusätzliche neue, vertikale Komponente der Fassade, die alle Geschosse miteinander verbindet und die Fassade damit als geschossübergreifend wirken lässt. Die ehemalige Bandfassade wird aufgelöst.
Die dreidimensionale, reliefartige Ausbildung der Fassade hat die Qualität, dass deren Wahrnehmung aus unterschiedlichen Perspektiven und in wechselnden Lichtverhältnissen immer wieder ein neues Erscheinungsbild entstehen lässt.
Um diese Wirkung zu unterstützen haben wir uns für helle, in ihrer Materialität zurückhaltende Fassadenmaterialien entschieden.
Durch den hohen Wiederholungsfaktor der einzelnen Elemente konnten die die Fassade prägenden Stützenverkleidungen vorgefertigt und als Modul eingebaut werden, so dass auch eine wirtschaftliche Umsetzung des Fassadenkonzeptes gewährleistet werden konnte.
Die geflochtene Fassadenstruktur kann als Textur im großen Maßstab interpretiert werden.
Helle leicht reflektierende Oberflächen begünstigen das spannende Spiel aus Licht und Schatten.
Die Obergeschosse werden zusammengeführt und bilden einen Kontrast zum großzügig verglasten Erdgeschoss.
Die standardisierte Ausführung, der hohe Grad an Vorfertigung und die Stützenverkleidungen in Modulbauweise ermöglichten ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit. Außerdem konnten, durch die Erhaltung des Bestandes, zusätzliche Baukosten für Rohbauarbeiten vermieden werden.