Das Berufskolleg bildet mit seiner zentralen Lage vis-à-vis zum Bahnhof und seiner Geschossigkeit einen wichtigen städtebaulichen Schwerpunkt in Ibbenbüren. Das Schulgebäude, bestehend aus 2 Bauteilen aus 1958 und 1976, wurde bei laufendem Schulbetrieb in 4 Bauabschnitten saniert, modernisiert, energetisch ertüchtigt und restrukturiert. Der Wert des Bestands und dessen Graue Energie wurden weitergenutzt, vorhandene Potenziale freigesetzt und Raum für eine zukunftsfähige Pädagogik geschaffen. Das Berufskolleg wurde von einer dunklen, unflexiblen Flurschule ohne Gemeinschaftsflächen, funktionale Zusammenhänge und Aufenthaltsqualität zu einem identitätsstiftenden Lern- und Lebensort qualifiziert. Die Nutzer wurden durch regelmäßige Abstimmungen aktiv in den Planungsprozess mit einbezogen.
Das ganzheitliche architektonische Konzept umfasst städtebauliche, energetische und pädagogische Maßnahmen. Das Defizit der mangelnden Adressbildung wurde eliminiert. Der neue Haupteingang öffnet sich weit sichtbar zum Quartier und führt in das neue großzügige, multifunktionale und helle Forum. Als Herzstück der Schule ist es zentraler Treffpunkt und Veranstaltungsort. Dem Forum unmittelbar zugeordnet sind Selbstlernzentrum, Bistro mit Außenterrasse sowie die Verwaltung im 1. OG, die über eine Freitreppe erschlossen wird. Der Bestand von 1958 wurde instandgesetzt unter Erhaltung der Bestandsziegelfassade mit Innendämmung. Die abgängige Fassade des 1976er Gebäudes wurde durch eine Ziegelfassade aus regionalem Klinker ersetzt in Anlehnung an das Farbspiel der Bestandsziegel des Altbaus.