Das Planungsgebiet liegt im Nord-Osten von Friedberg, zwischen der Hermann-Löns-Straße und dem Volksfestplatz der Stadt. Nördlich grenzt die Berufsober- und Fachoberschule (FOS/BOS) an, westlich die Freiwillige Feuerwehr, östlich der Parkplatz vor der Wallfahrtskirche Herrgottsruh, südlich liegen Geschosswohnungsbau-Zeilen.
Der Landkreis erwirbt das Grundstück im Zuge des Projekts von der Stadt Friedberg. Es wird aus der Liegenschaft 955 ausparzelliert.
Es werden zwei Baukörper geplant: Die oberirdische Sporthalle 1-geschossig mit mittigem, hohen Hallenraum und die Schule als 2-geschossiges Gebäude plus Untergeschoss mit Innenhof. Beide Gebäude sollen flach geneigte, extensiv begrünte Dächer bzw. Flachdächer erhalten, auf denen Photovoltaikanlagen installiert werden.
Zwischen den beiden Gebäuden liegt der zentrale Schulhof und die Haupteingänge der Gebäude. Weitere Schulhof bzw. Sportfreiflächen werden östlich des Schulgebäudes hergestellt.
Sporthalle und Schulgebäude bilden überdachten Vorbereich vor den Eingängen aus.
Allgemein Schulgebäude
Für die Schule lag ein genehmigtes Raumprogramm vor, das im Zuge der Vorplanung in Abstimmung mit dem zukünftigen Nutzer und in Abgleich mit sogenannten „Flächenbandbreiten“ plausibilisiert wurde. Der Entwurfsstand inklusive der Sporthalle wurde mit Bauherr, Nutzer und dem Fördermittelgeber (Regierung von Schwaben) abgestimmt.
Das Schulgebäude wird von vier Treppenräumen entfluchtet und in große brandschutztechnische Nutzungseinheiten unterteilt.
Die Schule soll mechanisch be- und entlüftet werden. Auf dem Dach wird je ein Lüftungsgerät mittig auf der Nord- und auf der Südseite installiert und eingehaust. Die Lüftungsverteilung im Gebäude erfolgt über Haustechnikschächte neben den Treppenräumen und den Installationshohlräumen der Abhangdecken.
Allgemein Sporthalle
Die Sporthalle erfüllt das Raumprogramm der Bayerischen Schulbauverordnung und den entsprechenden geförderten Flächen. Die 2-Feld-Halle mit je 15x27m und einem Trennvorhang ist mit einer lichten Raumhöhe von mindestens 5,5m geplant. Die Umkleiden sind geschlechtergetrennt geplant. Zusätzlich werden Umkleiden für externe Schüler vorgesehen.
Auf der Westseite der Halle liegt die Heizzentrale für beide Gebäude mit integriertem Holzpelletstank.
Nutzung Schule Erdgeschoss
In Fortsetzung des Eingangs, im nördlichen Flügel des Gebäudes, befinden sich die Verwaltungs- und Beratungsräume des Förderzentrums. Gegenüber des verbreiterten Verwaltungsflures und über die Innenhoffassade belichtet liegen ein Elternsprechzimmer und die Schülermitverwaltung. Das große Lehrerzimmer ist in unmittelbarer Nähe zu den Verwaltungsräumen an der Ostseite des Innenhofs geplant.
Zum Schulhof auf der Westseite orientiert liegen die zentrale Pausenhalle und die Mensa. An den Speiseraum angelagert sind ein Waschraum, die „Pausenausgabe“ und die Ausgabe der Küche, die über die Hermann-Löns-Straße angeliefert werden soll.
Die zwei Sonderförderklassen der Schule sind im Verbund mit zwei Teamräumen, einem Differenzierungsraum und einem Elternsprechzimmer auf der Südseite des Erdgeschosses.
Auf der Ostseite des Ergeschosses befinden sich die Räume des Ganztagsbereichs: Offene Ganztagsschule, Verlängerte Mittagsbetreuung, Lebensorientierung, Kunst und Textiles Gestalten.
Die Pausenhalle entwickelt sich über eine Sitzstufenanlage nach unten zu einem 2-geschossigen Raum mit Fassade zum Innenhof.
Nutzung Schule Untergeschoss
Um den Innenhof im UG liegen die Fachräume für Natur- und Technik, Hauswirtschaft, Werken und IT.
In den Kellerflanken befinden sich die Hausanschluss- und Haustechnikräume sowie Lagerräume für die Schule, Räume für Küchen- und Reinigungspersonal, je ein Nebenraum für Hauswirtschaft und Werken und die Hausmeisterwerkstatt
Nutzung Schule Obergeschoss
Die Klassenräume liegen zusammen mit den direkt zugeordneten Gruppenräumen im Obergeschoss. Störungen vom Schulhof und durch Aktivitäten in der Aula und Mensa werden durch diese Anordnung ausgeschlossen.
Die Erweiterungen des Flures bilden Lernzonen, die ohne Brandschutzauflagen zur Ausdifferenzierung des Lernens genutzt werden können.
Tragwerk und Fassade
Das Gebäude ist als Massivkonstruktion mit Decken, Wänden und Stützen aus Stahlbeton geplant. Im Innenbereich bleiben zahlreiche Betonoberflächen sichtbar, das schwere Material wirkt temperaturregulierend auf das Raumklima.
Die Fassade ist als Vormauerwerk geplant. Die Fensterflächen werden als Pfosten-Riegel-Konstruktionen mit 3-Scheiben Sonnenschutz-Verglasung realisiert. Das Erdgeschoss erhält eine Pfosten-Riegel-Fassade auf der Ostseite und von der Pausenhalle zum Innenhof. Lüftungsflügel sind als Lamellenfenster vorgesehen. Alle Glasflächen vor Unterrichtsräumen sollen mit außenliegenden Sonnenschutzlamellen verschattet werden.
Barrierefreiheit
Alle Unterrichts-, Verwaltungs- und Beratungsräume sind mit dem Rollstuhl erreichbar. Der Aufzug entspricht DIN 18040-1, Aufzugstyp 2. Auf allen Geschossen ist ein rollstuhlgerechtes WC vorgesehen.