Hemisphere) ist die europäische Südsternwarte. Sie wurde 1962 gegründet und versorgt die europäischen Astronomen und Astrophysiker mit Forschungseinrichtungen, die dem letzten Stand der Technik entsprechen.
Getragen wird die Organisation von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, der Schweiz, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
Die Ratifizierung Brasiliens steht an. Verschiedene andere Länder haben starkes Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet.
Während sich der Hauptsitz mit dem wissenschaftlichen, technischen und
Verwaltungszentrum der Organisation in Garching befindet, betreibt ESO neben
dem Sitz in Santiago drei Beobachtungsstandorte in der chilenischen Atacama-
Wüste. Auf dem 2400 m hohen Berg La Silla, 600 km nördlich von Santiago,
betreibt ESO mehrere mittelgroße Teleskope. Das Very Large Telescope
(VLT) befindet sich auf Paranal, einem 2600 hohen Berg südlich von
Antofagasta, der außerdem auch das VLT-Interferometer sowie zwei auf
Durchmusterungen spezialisierte Teleskope beherbergt. Der dritte Beobachtungsstandort ist Llano de Chajnantor in der Nähe von San Pedro
de Atacama. Auf dieser Hochebene, 5000 m über dem Meeresspiegel, ist ein
Submillimeter-Teleskop (APEX) in Betrieb, und eine neue, riesige Anlage
von 66 Submillimeter-Antennen (ALMA) wurde in Zusammenarbeit mit Nordamerika, Ostasien und Chile errichtet.
Bei der ESO sind ungefähr 600 Personen beschäftigt. Die Hauptverwaltung der ESO befindet sich im Norden Münchens in exponierter Lage am südlichen Rand des Forschungszentrums Garching und beherbergt Büro-, Konferenz-, und Laborräume sowie Technikbereiche.
Das freistehende Gebäude ist eine Komposition aus kreisrunden Gebäudesegmenten aus den 1980er Jahren, eingebettet in eine Grünanlage
im Grüngürtel der Stadt Garching (Architekten: Fehling+Gogel).
Um dem anhaltenden Zuwachs an Mitgliedsländern und Mitarbeitern
gerecht zu werden, wurde die ESO Hauptverwaltung erweitert.
Diese Erweiterung, südöstlich des Altbaus, umfasst ein Büro- und Konferenzgebäude sowie ein Technikgebäude.
Die beiden Baukörper interpretieren mit ihren kreisrunden Gebäudeformen die
vorhandene Architektursprache des Bestandsgebäudes und sind maximal
3-geschossig geplant. Das Büro- und Konferenzgebäude ist im Erdgeschoss
aufgeständert und erhält in den Obergeschossen raumhohe, transparente
Fassaden. Das Technikgebäude ist zweigeschossig mit einer hinterlüfteten Metallfassade.
Die Bebauung bildet durch ihre moderate Höhenentwicklung einen
sanften Übergang zur Parklandschaft, welche als Naherholungsgebiet für die
Mitarbeiter dient.
Der Entwurf wurde im Rahmen eines internationalen
Architekturwettbewerbs ausgewählt.
Das Büro- und Konferenzgebäude (ca. 14.000 qm Bruttogeschossfläche) bietet
ca. 270 Arbeitsplätze und ist über eine Brückenverbindung im 1. Obergeschoss
mit dem bestehenden Verwaltungsgebäude und dem neuen Technikgebäude
verbunden. Die Büroräume sind als Zellenbüros geplant, die sich
kreisförmig um begrünte Innenhöfe anordnen. Über ringförmige Flurbereiche
erreichen die Mitarbeiter offene Foyerzonen, Besprechungsräume, den
Konferenzraum und eine Cafeteria.
Das Technikgebäude (ca. 4.500 qm Bruttogeschossfläche) befindet sich
östlich der bestehenden Hauptverwaltung und beherbergt Labor- und
Technikräume, eine Montagehalle nachrüstbar mit Reinraumtechnik und ein
Rechenzentrum. Das Gebäude ist durch geschlossene Fassadenteile und
Fensterbänder gegliedert, über die Brückenverbindung im ersten
Obergeschoss an die Bürogebäude angeschlossen und teilweise unterkellert.
Der ebenerdige Zugang für Fußgänger befindet sich an der dem Bestandsgebäude
zugewandten Westseite. Die Anlieferzone auf der Nordseite kann mit größeren Lastwagen angefahren werden.
Eine Besuchergalerie im ersten Obergeschoss erlaubt Einblicke in die große
Montagehalle im Zentrum des Gebäudes.